Ist doch alles gar nicht so schlimm. Diesen Eindruck kann man an diesem Mittwoch wieder erhalten, wenn man sich die aktuellen Zahlen der Media-Analyse 2014/I der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse ansieht. Demnach hat die Zeitschriftennutzung in Deutschland leicht zugenommen. 91,5 Prozent der über 14-Jährigen in Deutschland lesen der Untersuchung zufolge Magazine. Dabei sei die Nutzung auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsen stabil geblieben. "Die stabilen Reichweiten gerade in den onlineaffinen jungen Zielgruppen zeigen, dass Zeitschriften nicht durch das Internet ersetzt werden", sagt Christian Goedecke, Vorstand Publikumszeitschriften der agma.

Zugleich fügt er hinzu: "Zeitschriften bieten Werbungtreibenden für alle Zielgruppen Leistungswerte auf unverändert hohem Niveau." Und Hans Georg Stolz, Vorstandsvorsitzender der agma, ergänzt: "Die Ergebnisse der neuesten ma Pressemedien zeigen, dass bei allen Altersgruppen von einem robust-stabilen Nutzungspotential ausgegangen werden kann." Sätze wie diese wird die Print-Branche gerne hören. Und doch sind Zweifel an den Zahlen erlaubt - schon alleine, weil die Reichweiten-Erhebung letztlich auf Umfragen basiert. Es sind angesichts der sinkenden Auflagen durchaus erstaunliche Erkenntnisse, die an diesem Mittwoch wieder verbreitet werden.

Im Vergleich zur letzten MA-Erhebung gibt es sogar mehr Gewinner als Verlierer, was mit Blick auf die Auflagenzahlen einige Fragenzeichen aufwirft. Der "Focus" etwa, dessen Auflage laut aktuellen IVW-Zahlen innerhalb eines Jahres um fast zehn Prozent einbrach, verzeichnet im Gegenzug laut agma ein Reichweiten-Plus von 2,3 Prozent. Er bringt es auf 4,38 Millionen Leser und schafft damit den Sprung in die Top 10. Zur Erinnerung: Die verkaufte Auflage liegt noch bei knapp über 500.000. Der "Focus" ist hier nur ein Beispiel, bei anderen ist das Missverhältnis noch größer. An der Spitze der reichweitenstärksten Titel liegt auch weiterhin unangefochten die "ADAC Motorwelt", die trotz eines leichten Verlustes von 0,8 Prozentpunkten auf 15,74 Millionen Leser kam. Dahinter folgt das TV-Supplement "rtv".

Die 20 meistgelesenen Zeitschriften waren laut ma 2013/II:

  Leser in Mio.
ma 2014/I
Leser in Mio.
ma 2013/II
Veränderung
in Prozent
ADAC Motorwelt
15,74
15,87
- 0,8 %
rtv
10,67
10,79
- 1,1 %
Bild am Sonntag
9,33
9,48
- 1,6 %
stern
7,07
6,91
+ 2,3 %
tv 14
6,88
7,14
- 3,6 %
Prisma
6,53
6,49
+ 0,6 %
Der Spiegel
5,87
6,00
- 2,2 %
TV Movie
5,63
5,40
+ 4,3 %
TV Spielfilm
5,18 5,48
- 5,5 %
Bild der Frau
5,14
4,98
+ 3,2 %
Focus
4,38
4,28
+ 2,3 %
Sport-Bild
4,27
4,32
- 1,2 %
Bunte
4,08
3,64
+ 12,1 %
TV Digital
4,05
4,14
- 2,2 %
Hörzu
3,78
3,82
- 1,0 %
Computer Bild
3,58
3,43
+ 4,4 %
TV Hören + Sehen
3,56
3,53
+ 0,8 %
GEO
3,22
3,28
- 1,8 %
kicker
2,90
2,90
+/- 0
Super-Illu
2,85
2,83
+ 0,7 %

Für die "Bild am Sonntag" ging es zwar leicht nach unten, doch mit 9,48 Millionen Lesern ist sie auch weiterhin die frei am Kiosk erhältliche Zeitschrift mit der höchsten Reichweite. Der "Stern" liegt mit deutlichem Abstand dahinter, kann sich aber über 7,07 Millionen Leser sowie ein Plus von 2,4 Prozent freuen. "Der Spiegel" muss hingegen ein Minus von 2,1 Prozent hinnehmen und liegt auf dem siebten Rang. Im Bereich der Sportfachzeitschriften behielt die "Sport-Bild" die Oberhand: Trotz leichter Verluste betrug die Reichweite laut agma 4,27 Millionen Leser. Der "kicker" liegt unverändert bei 2,90 Millionen.

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