Die Oliver Pocher ShowÜberspitzt ausgedrückt könnte man sagen: Niemand interessiert sich für Pocher - gerade für eine Show, die den Anspruch erhebt, wochenaktuell zu sein, kommt dieses Ergebnis einer Bankrott-Erklärung gleich. Pochers größtes Problem ist es allerdings, sich nicht einmal auf sein mutmaßliches Stammpublikum verlassen zu können. Betrachtet man sich die Quoten seiner jüngsten Ausgabe genauer, so fällt auf, dass einzig in der Gruppe der 14- bis 19-jährigen Zuschauer gerade so mehr als zehn Prozent Marktanteil erreicht werden konnten - allerdings sprechen wir in diesem Fall von lediglich 70.000 Zuschauern.

Schon bei den 20- bis 29-Jährigen konnten sich am Freitag nur noch 7,9 Prozent der Zuschauer für die "Pocher Show" begeistern, bei den Zuschauern bis 39 lag der Marktanteil bereits bei miesen 4,4 Prozent. Auch Oliver Pocher und sein Chef Andreas Bartl werden wissen, dass es sich Sat.1 auf Dauer kaum erlauben kann, eine derart teure Show mit solch miesen Quoten im Programm zu halten. Die Hoffnungen könnten nun noch auf der Ende April startenden Spielshow "Die perfekte Minute" mit Ulla Kock am Brink liegen, doch ein Erfolg ist angesichts der zahlreichen Show-Pleiten der vergangenen Jahre alles andere als gewiss.



Gewiss ist dagegen eines: Ein halbes Jahr nach dem Start bedarf es frischer Ideen für Pochers einst ambitioniert gestartete Late-Night - und zwar am besten so schnell wie möglich. Den Spagat zu schaffen zwischen Aktualität, Nonsens und Pochers Spontaneität , sollte die dringlichste Aufgabe der kommenden Wochen sein, denn angesichts der sich weiter verschlimmernden Quoten-Lage könnte das Lachen hinter den Kulissen schon bald vergangen sein.