„Mehr Vielfalt, mehr Farbe, mehr Überblick“, mit diesen Schlagworten wirbt die Leipziger Volkszeitung seit einigen Wochen crossmedial für die Blattumstellung. Einem kompletten Relaunch will sich die einzige Tageszeitung der sächsischen Metropole (neben BILD) aber nicht unterziehen. Im Gespräch mit dem Medienweblog Medienrauschen sagte Chefredakteur Bernd Hilder: „Wir haben bewusst nicht das komplette Erscheinungsbild geändert, wollen evolutionär und nicht revolutionär vorgehen“. Konkret ändert sich die Farbigkeit der Zeitung.
Alle Seiten werden komplett in Farbe erscheinen, möglich machen dies neue Rotationsmaschinen in der verlagseigenen Druckerei. Ein neues Dreifarbkonzept werde eingeführt: Dunkelblau für den Kopf der Titelseite und vereinzelte Rubrikenüberschriften. Dunkelrot für so genannte Aufschlagseitenköpfe, also Ressorts wie Lokales oder Wirtschaft. Und eine Sandfarbe soll Kästen wie Kommentare und zusätzliche Informationen hervorheben. Vor allem junge Leser will Hilder mit der Farbigkeit ansprechen. „Ich hoffe, dass sie Geschmack daran finden“, sagt er.
Weitere Veränderung: es wird mehr Seiten geben. „Nahezu jedes Ressort bekommt täglich eine Seite mehr“, erklärt Hilder. Erschienen bisher nur zwei Bücher, hat die LVZ nun vier Bücher, also vier abgeschlossene Einheiten. Das erste Buch besteht aus den Bereichen Politik, Sachsen und Wirtschaft. Das zweite Buch wird der Kultur gewidmet. Lokale Berichterstattungen aus Leipzig und der Umgebung werden im dritten Buch behandelt, es ist gleichauf mit dem ersten Buch der umfangreichste Teil der Zeitung. Das vierte Buch ist der Sportteil inklusive Ratgeberteil. Dieser widme sich vor allem dem Thema Gesundheit – geschuldet der treuen Leserschaft, die vornehmlich älteren Jahrgangs ist. Allerdings sollen die Ratgeber Multimedia und Technik gezielt junges Publikum begeistern. Am Wochenende werde die Leipziger Volkszeitung durch zusätzliche Ressorts wie Auto, Immobilienmarkt und andere auf acht Bücher wachsen.
Abgeschafft werden die tabloiden Lokalbeilagen. Bislang erschienen eigene Kreiszeitungen für das Umland. Diese wurden in die LVZ eingelegt, was Kosten verursachte. „Jetzt gibt es eine Zeitung aus einem Guss im nordischen Format“, sagt Hilder. Auf die Lokalberichterattung müssten die Leser aber nicht verzichten. „Die Kreiszeitungen werden in die Zeitung integriert und können trotzdem bequem herausgenommen werden.“