Foto: Leipziger VolkszeitungDer Relaunch, der komplett ohne Agentur inhouse konzipiert und umgesetzt wurde, habe nur wenige Kosten verursacht. Ein Team aus sieben Mitarbeitern samt Grafiker hätte das Layout- und Redaktionskonzept aufgestellt. Die Blattumstellung sei vor allem das, was der Name sagt: eine Neugestaltung der Zeitung. Im Internet ändere sich so gut wie nichts. Einzig die Verzahnung von Print- und Onlineredaktion werden zunehmen. So würden Beiträge aus dem Forum in die Zeitung finden. Der Kontakt mit dem Leser über das Internet soll durch die Angabe der E-Mail-Adresse unter jedem Meinungsbeitrag in der Zeitung gefördert werden. Blogs, wie sie mittlerweile viele Tageszeitungen haben, seien derzeit nicht geplant. „Wir denken darüber nach“, sagt Bernd Hilder.

Festhalten wolle der Chefredakteur am kostenpflichtigen E-Paper-Angebot. Eine Rückkehr zu kostenlosem Content werde es nicht geben. „Wenn man Meldungen von journalistischer Qualität verbreiten möchte, ist das nicht zum Nulltarif zu haben. Wirtschaftliche Blütenträume von derartigen kostenlosen Angeboten werden sich auf die Schnelle nicht erfüllen lassen“, meint Hilder.
 


Mehr Farbe, mehr Seiten, veränderte Seitenaufteilung – ob das als Relaunch zu bezeichnen ist, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Kritiker werfen der LVZ bereits jetzt vor, zu wenig auf das veränderte Mediennutzungsverhalten einzugehen. Es darf also bezweifelt werden, ob das Konzept aufgeht und vor allem die Zielgruppe anspricht, die auf lange Sicht die Existenz sichern: junge Leser. Immerhin: teurer werden soll das Blatt durch den Relaunch nicht.