Vier Tage, rund 50 Screenings, hunderte Fachbesucher der Conference und 5000 Gäste des Festivals: Im dritten Jahr des Münchener Seriencamps ist die Veranstaltung an der Hochschule für Film und Fernsehen den Kinderschuhen entwachsen. Es begann am vergangenen Donnerstag mit der international ausgerichteten Conference und der Deutschland-Premiere der britischen Serie „SS-GB“ in Anwesehnheit von Hauptdarsteller Sam Riley am Abend.
Zum Opening des 3. Seriencamps kamen auch zahlreiche weitere prominente Gäste der Branche, darunter u.a. Maria Furtwängler, Philipp Walulis, Sky-Programmchefin Elke Walthelm, Bavaria Fiction-Geschäftsführer Jan Kaiser sowie Klaus Holtmann, Chef der RTL-PayTV-Kanäle und viele mehr.

Am nächsten Morgen ging es mit dem zweiten Tag der Conference weiter, bei der Kreative verschiedenster Gewerke zu Wort kamen und das Seriengeschäft in Panels und Präsentationen beleuchteten. Finale des Fachprogramms war zum dritten Mal „Work in Progress“ mit einem ersten Blick auf sechs neue Serienprojekte aus Deutschland. Unter den hochkarätigen Gästen waren u.a. Regisseur Christian Schwochow (der über „Bad Banks“ sprach), das deutsche Turner-Führungsduo Hannes Heyelmann und Anke Greifenender (sprach über „Arthurs Gesetz“ sowie Bastian Pastewka, der über den Wechsel seiner Serie zu Amazon sprach. Moderiert wurde „Work in Progress“ von DWDL.de-Chefredakteur Thomas Lückerath.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Beim Festival folgte dann am Wochenende ein breites Spektrum an Serien-Screenings - von neuesten Produktionen aus Amerika über einen Blick durch Europas TV-Programme bis hin zu ambitionierten Webserien aus aller Welt. Die Besucher des 3. Seriencamp kürten dabei dann auch einen der drei Sieger: Den Gewinner des Publikumspreises. Hier machte die kanadische Serie „Mary Kills People“ das Rennen vor der Sky-Produktion „Babylon Berlin“ und der kommenden BR-Comedyserie „Das Institut - Oase des Scheiterns“. „Mary Kills People“ - derzeit noch auf der Suche nach einer deutschen Heimat - erzählt von einer Ärztin, die sich im illegalen Nebenberuf als Sterbehelferin betätigt und dank ihres karitativen und gleichzeitig lukrativen Treibens in arge Bedrängnis gerät.

Die First-Look-Jury bestehend aus den Journalistinnen Hannah Pilarzcyk (Spiegel Online) und Birgit Fuß (Rolling Stone) sowie Schauspieler und Moderator Jochen Schropp und Sir Peter Jonas, dem ehemaligen Intendanten der bayerischen Staatsoper, hatte bereits im Vorfeld der Veranstaltung den Preisträger des diesjährigen Juryawards ausgewählt: Die satirische belgische Dystopie „Generations B.“. Die Produktion sei „der Serienwelt  meilenweit voraus“, so Pilarczyk, „Hier wird in einer fantastisch dystopischen Zukunft operiert und doch etwas über die Gegenwart erzählt.“ Ein Gewinner fehlt noch: Der mit 1.000 Euro dotierte und von Studio Hamburg Enterprises gestiftete Preis für die beste Webserie ging an die kanadische Anthologie „Terreur 404“, die den buchstäblichen Horror moderner Kommunikation auf wenige Minuten verdichtet.

Festivalleiter Malko Solf: „Ich bin sehr glücklich, dass es uns nun schon zum dritten Mal gelungen ist, München sowohl für die internationale Branche als auch für das breite Publikum zumindest für ein langes Wochenende zum Nabel der Serienwelt werden zu lassen. Und ich bin zuversichtlich, dass wir Impulse setzen konnten, deren Ergebnisse in Zukunft ein noch breiteres Publikum erreichen.“ Hauptpartner des Seriencamp Festivals waren Sky und RTL Crime. Hauptpartner der Seriencamp Conference waren ZDF.enterprises und das Medienmagazin DWDL.de.