Seriencamp Conference: Work in Progress 2017
Im dritten Jahr des Seriencamps - aufgeteilt in Festival und Conference - sind die Kreativen von sechs neuen Serienprojekten der Einladung gefolgt und haben bei "Work in Progress" im Gespräch mit DWDL.de-Chefredakteur Thomas Lückerath über ihre Arbeit gesprochen und erste bewegte Eindrücke der Produktion mitgebracht. So auch Produzent Tobi Baumann und Bastian Pastewka, die über die Neuauflage von "Pastewka" bei Amazon sprachen.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Bastian Pastewka ist bei der neuen Staffel nicht nur vor der Kamera aktiv: Bei der Fortsetzung der ehemaligen Sat.1-Serie bei Amazon Prime Video war er ebenso also Autor involviert. Comedy-Autor will er trotzdem nicht werden. Er könne nur für sich schreiben und nur dann, wenn drei Kollegen seine Ideen noch einmal verbessern, so der Tiefstapler auf der Bühne der Seriencamp Conference.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Sowohl Tobi Baumann als auch Bastian Pastewka legen Wert auf die Tatsache, dass der Wechsel zu Amazon Prime Video weit mehr ein Neustart der Serie ist als einfach nur die achte Staffel. Trotzdem: Die gewohnte Umgebung und der bekannte Cast ist vollständig mit dabei. Nur die Teilnahme von Michael Kessler verneint Bastian Pastewka mit Leidenschaft, aber letztlich doch nur aus Spaß.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Neues von TNT Comedy: Zur Präsentation von "Arthurs Gesetz", der ersten eigenen Serie des Comedy-Senders kamen die beiden Turner-Executives Hannes Heyelmann und Anke Greifeneder sowie die beiden Produzenten Nataly Kudiabor und Moritz von der Groeben von der Good Friends Filmproduktion zur Seriencamp Conference.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Hannes Heyelmann - mit dem sensationell knackigen Titel Senior Vice President and Managing Director, Central & Eastern Europe and International Original Programming Strategy - betont bei "Work in Progress": Die erste eigene Serie für TNT Comedy wird gleichzeitig auch die bislang teuerste Produktion von Turner in Deutschland. Entweder ganz oder gar nicht. Go big or go home.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Nataly Kudiabor und Moritz von der Groeben haben für "Arthurs Gesetz" die Wortschöpfung Comedy Noir entdeckt. In der Tat steckt viel schwarzer Humor in einer düsteren, gleichzeitig aber sehr deutschen Serie: Exklusives Material vom Dreh bewies schon, dass der Witz der Serie in der deutschen Ernsthaftigkeit seiner Charaktere steckt. Bis die Serie zu TNT Comedy kommt, dauert es aber noch: Erst im Spätsommer/Herbst 2018 soll es soweit sein.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Das Seriencamp an der Münchener Hochschule für Film und Fernsehen wurde erstmals 2015 veranstaltet und ist stetig gewachsen. In diesem Jahr wird erstmals in Festival und Conference unterschieden: Im Tagesprogramm der zweitägigen Conference geht es um Fachthemen der seriellen TV-Produktion. Und das Festival bietet wiederum vier Tage lang Screenings neuer Serienprojekte aus aller Welt an - und das kostenlos.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Das Medienmagazin DWDL.de ist in diesem Jahr erstmals Hauptpartner der Seriencamp Conference - zusammen mit ZDF.enterprises, vor Ort vertreten durch Sebastian Krekeler, stv. Bereichsleiter ZDFE.drama (rechts im Bild). Er brachte auch ein neues Serienprojekt mit zu "Work in Progress": Zusammen mit Philipp Kreuzer (Produzent, maze pictures) sprach er über die TV-Serie basierend auf dem Buch und Film "Die purpurnen Flüsse".
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Die internationale Koproduktion ist immer wieder ein spannendes Thema, wie in diesem Fall: "Die purpurnen Flüsse" ist eine deutsch-französische Koproduktion. Vier Fälle werden für das deutsche Publikum in je 90-minütigen Filmen erzählt. Die Franzosen wiederum sehen jeden Kriminalfall aufgeteilt in zwei Folgen. Dort läuft es entsprechend als 8x 45 Minuten. Man müsse die Sehgewohnheiten der verschiedenen Märkte berücksichtigen, so Krekeler von ZDF.enterprises.
Die Drehbücher zum Serienprojekt stammen aus der Feder von Jean Christophe Grangé, der auch die ursprünglichen Bücher geschrieben hat. Nach einem Blick auf erstes Material vom Dreh in Frankreich und Belgien (das auch als Deutschland herhält), tut sich Produzent Philipp Kreuzer mit einer Definition des Genres für die Serie schwer. Die stimmungsvollen Bilder legen nahe, dass man von French oder French-German Noir sprechen könnte.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Das kreative Team hinter "Acht Tage": Peter Koycla (Autor), Frank Jastfelder (Director Drama Production, Sky Deutschland), Benjamin Seiler (Autor) und Rafael Parente (Autor und Produzent, Neuesuper) sind zur Seriencamp Conference gekommen, um ihre neue Serie für Sky, die 2018 kommt, zu präsentieren. Bewegte Bilder gab es noch nicht, dafür Szenenfotos.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Was wäre, wenn die Welt in acht Tagen untergehen würde? Die acht Folgen der Serie erzählen jeweils einen Tag auf dem Weg zur Apokalypse. Was würde man tun oder nicht tun? Die Serie klinge zwar nach High Concept, so Produzent Rafael Parente (rechts im Bild), sei aber letztlich auf ihre Charaktere und die Frage, was diese Ausnahmesituation mit Menschen macht, fokussiert.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Auch Frank Jastfelder von Sky Deutschland sowie die Autoren bestätigen: Auch wenn die Prämisse der Serie eine gewisse Notwendigkeit mit sich bringt, eine Geschichte "larger than life" zu erzählen, lebt "Acht Tage" von der Glaubwürdigkeit der Charaktere. Dass man sich mit dem Genre in einen Wettbewerb mit vielen bestehenden Filmen ähnlicher Art begibt, ist allen bewusst. Genau deshalb will man aber nicht mit Effekthascherei punkten.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Für Rafael Parente war es eine erneute Heimkehr: Der Absolvent der Münchener Hochschule für Film und Fernsehen war bereits vor zwei Jahren mit seiner ersten eigenen Serie "Blockbustaz" zu Gast bei "Work in Progress". Inzwischen hat seine Produktionsfirma Neuesuper mit "Hindafing" ein weiteres kleines Juwel produziert. Nun also die Sky-Serie "Acht Tage".
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
"Work in Progress" war zum dritten Mal das große Finale des Fachprogramms des Seriencamps, diesmal erstmals als Seriencamp Conference gebrandet. Knapp drei Stunden lang verfolgten die Fachbesucher aber auch jeweils anderen Referenten diesem Speed-Dating neuer Serienprojekte aus Deutschland. Die Neugier auf serielles Erzählen made in Germany war groß -a auch bei zahlreichen internationalen Besuchern. Daher wurde auch auf englisch diskutiert.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Ein weiterer Stargast auf der Bühne der Seriencamp Conference: Regisseur Christian Schwochow sprach mit Produzentin Lisa Blumenberg (Letterbox Filmproduktion), Caroline von Senden (Leiterin der ZDF-Redaktion Fernsehspiel) und DWDL.de-Chefredakteur Thomas Lückerath über die beim ZDF als Dreiteiler eingeplante Miniserie "Bad Banks".
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Laut Produzentin Lisa Blumenberg will "Bad Banks" weniger bisherige Finanzkrisen erklären als viel mehr verdeutlichen, wie es wieder passieren könnte. Erzählt anhand einer zentralen Figur, die anfangs nur Karriere machen möchte - und irgendwann drin ist, in einem komplexen System. Amüsantes Detail am Rande: Die Serie über die dunklen Seiten des Bankengewerbe wurde gefördert mit Mitteln der Filmförderung Luxemburg.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Das gut gelaunte Team hinter "Trakehner Blut", der ersten eigenen fiktionalen Serie von Servus TV, die schon kommende Woche startet - allerdings nur für österreichische Zuschauer des Red Bull-Senders zu sehen sein wird. Für Deutschland sucht man derzeit noch einen Partner. Man sei bereits in Gesprächen.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Andreas Ulmke-Smeaton (Produzent, SamFilm GmbH), Lea Schmidbauer (Headautorin) und Ewa Karlström (Produzentin, SamFilm Gmbh) waren die Überraschung dieses "Work in Progress" - und höchst unterhaltsam. Ihre Serie sei im Vergleich zu anderen vorgestellten Projekten ziemlich altmodisch. "Aber altmodisch ist ja die neue Nische, wenn alle anderen edgy sind", so die Analyse von Autorin Schmidbauer.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)
Die Geschichte hinter "Trakehner Blut" sorgte für viel Unterhaltung bei der Seriencamp Conference: Red Bull-Papst Dietrich Mateschitz mochte die Kinofilme des Teams ("Ostwind") und bat die Firma, ihm eine Serie rund um Pferde zu entwickeln. Das Team dachte erst an einen Scherz, aber freut sich jetzt bereits über die zugesagte Entwicklung einer zweiten Staffel.
(Foto: Christian Hartlmaier für Seriencamp Conference)