Fußball-Welt- und Europameisterschaften sorgen bei ARD und ZDF nicht nur regelmäßig für gute Quoten, sondern auch immer für hohe Kosten. Auch weil der Erwerb entsprechender Sportrechte immer teurer wird, wollen die Öffentlich-Rechtlichen beim kommenden Turnier in Russland den Rotstift ansetzen. Die für die Zuschauer wohl erkennbarste Veränderung: Die Moderatoren und Experten werden nicht vor Ort in Russland sein, sondern in einem Studio in Deutschland stehen.

Einen entsprechenden Bericht der "Bild" hat ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann bestätigt. "Olli und Olli werden diesmal ihrer Tätigkeit in Baden-Baden nachgehen." ARD-Sportchef Axel Balkausky ergänzt: "Wir werden das Turnier mit deutlich reduziertem Personal und Kosten fahren, ohne an journalistischer Qualität einzubüßen." Man habe in Moskau keine "vernünftige Alternative" auftreiben können, sagte Fuhrmann bereits vor einigen Tagen. 

Bei einem Studio auf dem Roten Platz hätte man kaum Emotionen transportieren können, so der ZDF-Sportchef. 2014 waren die Moderatoren und Experten von ARD und ZDF noch in Brasilien vor Ort und meldeten sich meist aus Rio von einer großen Terrasse, von der aus man die Copacabana sehen konnte. Das Studio in Baden-Baden wurde während des Confed Cups getestet und offenbar für gut befunden.

Laut "Bild" wollen ARD und ZDF aber auch in anderen Bereichen sparen. So sollen keine großen Ü-Wagen nach Russland geschickt werden, sondern Kameramänner mit kleinen Rucksack-Geräten. Dadurch können die Übertragungen über Internet-Leitungen laufen. Vor Ort seien dann nur noch kleine Teams, bestehend aus Reportern und Technikern.