Foto: HörzuZunächst sei gesagt, dass es auch bei der 41. Goldenen Kamera natürlich in erster Linie um ein Stelldichein des deutschen Showgeschäfts ging. Die Preisverleihung ähnelt mit all ihrem Glanz eher einem Schaulaufen der Abendgarderobe und neuesten Lebensabschnittsgefährten als einer Versammlung zu Ehren des Ritterschlages für außergewöhnliche Leistungen. Dass die geehrten diese in den meisten Fällen vollbracht haben, steht aber außer Frage. In Frage steht hingegen so mancher Anlass für eine Auszeichnung.

So neigt man bei den Pussycat Dolls doch zur Spekulation, in welchem Zusammenhang Auszeichnung (Pop International) und Auftritt stehen. Die Grundsatzfrage der Beliebigkeit mancher Auszeichnung ist allerdings nicht nur bei der Goldenen Kamera angebracht. Deshalb: Genug der kritischen Worte. Wie war sie also, die erste Live-Übertragung?

Es war die seit Jahren beste Gala zur Verleihung der Goldenen Kamera. Moderiert wurde sie zum neunten Mal von Thomas Gottschalk, der diesmal angenehm auffiel. Zwar war er selten zu sehen und hören, aber wenn, dann überraschend aufmerksam. Selten sah man ihn zuletzt so souverän. Mit Spannung sehnte sich der geneigte Fernsehzuschauer, stets bereit zur dezenten Schadenfreude, nach Patzern oder Ausrutschern bei den unzensierten Dankesreden. Pannen gab es keine, spitze Bemerkungen aber gottseidank umso mehr.