"Süddeutsche Zeitung"-Autor Marc Felix Serrao verfasst eine längere Bestandsaufnahme über die Zustände im Hause M. DuMont Schauberg sowie die Situation von Konstantin Neven DuMont. Überschrift: "Im Namen des Vaters". Im Kern empfahl Serrao Alfred Neven DuMont seinen Sohn u.a. aber nicht nur wegen den aktuellen Vorfällen von der Verantwortung im Unternehmen zu entbinden. Die epische Familiensaga - seit je her guter Stoff für Dramen. Später am Abend verbreitet Neven DuMont - vermutlich noch in Unkenntnis des "SZ"-Artikels - trotz der Affäre gute Laune: "Dennoch blicke ich frohen Mutes in die Zukunft".
Samstag, 30. Oktober, 12.28 Uhr
Bei Facebook postet Konstantin Neven DuMont auf Kommentare zu seinem Umgang mit der Situation: "Was ich dagegen unternehmen will, weiß ich noch nicht. Kommt Zeit, kommt Rat. Momentan genieße ich einfach das Theater." Und knapp anderthalb Stunden postet er dann doch noch einmal. Hinter dem "SZ"-Artikel von Marc Felix Serrao sieht er erneut eine Kampagne gegen sich: "Zunächst müsste recherchiert werden, wer sonst noch hinter Serraos Beitrag stehen könnte. In diesem Zusammenhang ist mir immer noch nicht schlussendlich klar, wer mir eigentlich an den Karren pinkeln will. Ich habe die Vermutung, dass da noch andere Personen außer Serrao beteiligt sind." Wir hatten es ja schon: Verschwörungstheorien sind wichtig. Sie halten die Story spannend.
Es wird bekannt, dass Konstantin Neven DuMont eine eMail an die "Süddeutsche Zeitung" geschrieben hat. Darin geht es um den von ihm schon kritisierten "SZ"-Artikel. "Ihre Kampagne hat zu nichts geführt. Ich bleibe jetzt erstmal Vorstand", schreibt Neven DuMont. Wobei die Formulierung "erstmal" in dieser Situation mehr als unglücklich gewählt war. Aussagekraft besitzt sie nicht. So klärte sich also wieder nichts - und wir mussten gespannt auf die nächste Folge dieser Soap warten.
Freitag, 5. November
Konstantin Neven DuMont verfasst zum 10. Geburtstag der Medienkolumne "Altpapier", die inzwischen bei evangelisch.de erscheint, einen Gastbeitrag. Er nutzt diesen hauptsächlich zu einem Vergleich seines Lieblingsjournalisten Günter Wallraff mit Marc Felix Serrao, der für den "SZ"-Autoren nicht gut ausfällt. Neven DuMont arbeitet sich intensiv am anderthalb Wochen zuvor erschienen Artikel ab. Feindbilder und Verschwörungstheorien wollen gepflegt werden.
Mittwoch, 10. November, 13.28 Uhr
Nach einigen Tagen der Ruhe um Konstantin Neven DuMont folgt der Anfang vom vorläufigen Höhepunkt dieser Verleger-Soap. Bei Twitter schreibt Konstantin Neven DuMont "Juhu, heute beginnt mein Urlaub. Das Leben ist schön". Zeitgleich allerdings veröffentlicht "kress.de" eine Exklusiv-Story, die später auch als Pressemitteilung verschickt wird und für viel Wirbel sorgt. Demnach wurde Konstantin Neven DuMont seiner Aufgaben in der Kölner Verlagsgruppe entbunden. Das teilte nach "kress.de"-Informationen der kaufmännische Vorstand Eberhard Klein, der der im Oktober die Vorwürfe gegen Konstantin Neven DuMont noch als "haltlos" bezeichnete, am Mittwochmittag Führungskräften mit. Falsche Freunde - ein Klassiker in jeder Soap.