
Man kann wohl von einem Sturm der Reaktionen sprechen: Dutzende Leserbriefe und Anrufe erreichten uns allein am ersten Tag. Das Feedback war dabei unterschiedlich: Von Zuschauerseite her wurde die Idee weitgehend positiv aufgegriffen, wenn gleich sich auch die Schwachstelle einer Referenzzielgruppe 20-59 offenbarte. So wurde häufiger Unverständnis darüber geäußert, wieso die Zielgruppe am unteren Ende erst bei 20 Jahren beginnt. Diese Kritik kam auch von Produktionsfirmen deren Formate, insbesondere Castingshows, sich in erster Linie an ein jüngeres Publikum richten. Aber auch die andere Produzentensicht meldete sich: Informations- und Dokumentationsangebote profitieren aufgrund des eher älteren Publikums.
Was aber sagen die Sender selbst? Die Mediengruppe RTL Deutschland bzw. deren Vermarkter IP Deutschland hat sich schon im vergangenen Jahr für die Referenzzielgruppe 20-59 ausgesprochen. Positiv sieht man es auch bei ARD Sales & Services. Ganz anders, wenig überraschend, sieht es RTL II-Vermarkter El Cartel Media. "Ein 20-jähriger Spätpubertierender hat wenig mit einem Arbeiter oder Angestellten zu tun, der an seine Frühverrentung denkt. Ich plädiere daher für zwei Referenzgruppen, wie zum Beispiel 14 bis 35 und 36 bis 59", erklärte Geschäftsführer Jan Kühl.
