Grafik: DWDL.de; Logo: ZDFMan will sich bemühen, formal höchst realistische Bedingungen zu schaffen. So findet sich im Team der "Heute Show" auch ein Nachrichten-Mann des ZDF, der die Kollegen bei der Gestaltung der Beiträge und ihrer Platzierung nach klassischen Nachrichtenkriterien berät. Auch echte Politiker seien in der Sendung höchst willkommen. Nachdem erste Anfragen zunächst auf eine positives Echo gestoßen seien, habe man später jedoch - nachdem man sich in den Büros der angefragten Politiker offenbar näher über das Format informiert hat - nur noch Absagen kassiert.

Die "Heute Show" wird jeweils am Ausstrahlungstag live vor Publikum von der Dortmunder Firma Prime Productions hergestellt. "Switch Reloaded"-Parodistin Martina Hill kommt dabei die Rolle der zur Hysterie neigenden Präsentatorin der aktuellen Umfrageergebnisse zu. Als "unsere Antwort auf das Politbarometer" bezeichnete Welke ihre Funktion, die durchaus noch ausbaufähig sei. Im Gegensatz zu ihren Parodien in der ProSieben-Sendung liege der Reiz für sie darin, dass die hier von ihr gezeichnete Figur nicht tatsächlich existiere - so wie zum Beispiel Heidi Klum - und demnach völlig frei von ihr entwickelt werden könne, erklärte sie.
 
 
 
 
 
heute-showEin Großteil der Nachrichten, die in der Sendung durch den Wolf gedreht werden, werden sich aus den Nachrichten der privaten Anbieter speisen. Das wiederum sei allerdings nicht auf eine mangelnde Fähigkeit zur Selbstironie zurückzuführen, sondern darauf, das die Berichterstattung der Privaten leichter angreifbar sei, erklärte man den Journalisten beim Pressefrühstück. Dies sei auch der Grund, warum die Sendung nicht in voller Länge ins Internet wandere: Man habe von den privaten Kollegen lediglich die Rechte für die Fernsehauswertung der einzelnen Beiträge erworben. Im Netz werde man jedoch einzelne Clips, sowie eine exklusiv produzierte Rubrik anbieten.

In der TV-Sendung selbst jedoch sollen auch die eigenen Kollegen nicht geschont werden. Mit der "Heute Show" will man nicht zuletzt auch die Fähigkeit des ZDF zur Selbstironie beweisen. Während der Presseveranstaltung war man skeptisch. Ober-Unterhalter Manfred Teubner versuchte die Zweifel zu zerstreuen: "Sie sollten mal bei unseren Sitzungen dabei sein", sagte er.