Oliver PocherZwischen Live-Tournee am Wochenende und dem Deutschen Comedypreis am heutigen Dienstag hatte Oliver Pocher am Montagabend eine ausgewählte, illustre Runde zu unterhalten: Die ARD-Werbung Sales & Services feierte in Frankfurt den Auftakt ihrer diesjährigen Agentur-Tour mit der Programmpräsentation des Ersten für das Jahr 2009. Pocher, derzeit Zivildienstleistender bei Harald Schmidt und lebender Albtraum von Marcel Reich-Ranicki, führte durch den Abend, dessen Nachrichtenwert sich weniger im vorgestellten Programm des kommenden Jahres als in einer organisatorischen Ankündigung wiederfand.

Die Anfang des Jahres angekündigte, gemeinsame Vertriebstochter von ARD-Werbung Sales & Services und dem ZDF-Werbefernsehen soll noch vor Jahresende starten, wie Uwe Esser (Foto unten),  Geschäftsleiter TV-Vermarktung der AS&S am Montagabend bei der ARD-Programmpräsentation DasErste Preview 2009 in Frankfurt ankündigte. Inzwischen seien alle Personalien geklärt. Nähere Details dazu will man am 11. November mitteilen. Das neue Gemeinschaftsunternehmen soll den Vertrieb der Werbeangebote übernehmen; die Tarife und Konditionen werden die beiden öffentlich-rechtlichen Sender weiter in Eigenregie gestalten.
 
Uwe EsserAbgesehen von dieser Neuigkeit ging es am Montagabend erwartungsgemäß allein um Das Erste - und das war teilweise höchst unterhaltsam. Dafür sorgte Oliver Pocher, der auf der Bühne und auch im Publikum Agentur- und Werbekunden mit seiner gewohnt charmanten Respektlosigkeit überraschte - und so manchem Verantwortlichen bei AS&S kurzzeitig den Atem stocken ließ. Doch da nehmen sich Oliver Pocher und Marcel Reich-Ranicki nichts. Wer sie einlädt, muss mit allem rechnen. Mit dem Mikro durch das Publikum wandelnd, bekamen mehrere Gäste am Montagabend ihr Fett weg und Pocher jubelte: "Und schon wieder einen Werbekunden verloren". Auch vor Bernhard Cromm, Geschäftsführer und Gastgeber des Abends, machte Pocher nicht halt.
 

 
Doch den besten Witz des Abends landete eine Zuschauerin, die selbst Pocher kurzzeitig aus dem Konzept brachte: Auf die Frage, was sie beruflich mache, antwortet die Dame, sie sei die Assistentin von Harald Schmidt - und zeigt auf ihren Sitznachbarn. Und tatsächlich: Da saß ein Harald Schmidt, wovon sich Pocher mit einem Blick aufs Namenesschild überzeugte. Schmidt ist selbstständiger Berater für Direct Response-Kunden. Ein Job über den Pocher - nachdem das Publikum und er sich nach dem Lacher wieder beruhigt hatten - natürlich lustig machte.

Für die Ernsthaftigkeit war Uwe Esser zuständig. Die Botschaft des Geschäftsleiters TV-Vermarktung war klar: ARD-Werbung Sales&Services will auch 2009 mit der "Neuen Kontinuität" Verlässlichkeit bieten. In einem beinahe zu ausführlichen Rückblick widmete sich Esser den bereits umgesetzten Maßnahmen, mit denen man die Attraktivität des Vorabendprogramms für Zuschauer aber insbesondere Werbekunden erhöht hat. Die Begradigung der Anfangszeiten sowie die Abschaffung des "Studio Eins" gehöre dazu. Insgesamt laufen laut Esser derzeit 93 Prozent des von AS&S vermarkteten Programms des Ersten im Soll.