Es ist leicht, den Stadl zu verreißen. Zu heimelig die Atmosphäre, zu Herz-Schmerz-triefend die musikalischen Darbietungen, zu abgestanden die Witzchen in Moderationen und Comedyeinlagen. Oder? Ja, es könnte leicht fallen, wären das alles Kriterien, die sich nicht im Bereich von Geschmacksfragen bewegen. Denn genau betrachtet konnte der Stadl sein Markenversprechen einlösen, und der Zuschauer bekam am Samstagabend eine aufwändig produzierte und handwerklich saubere Show geboten, voll von dem, wofür der Stadl steht: Seichte Unterhaltung im zünftigen Gewand.
Es war die Premiere von Andy Borg. Der Schlagersänger trat in die Fußstapfen von Stadl-Ikone Karl Moik und mit ihm bekam die Sendung auch gleich ein neues Konzept verpasst. Von einer helleren Dekoration war die Rede, mit der man auch ein jüngeres Publikum in die Sendung ziehen will. In der Tat, die Dekoration war hell. Wer bei hell allerdings an Neonlicht und weiße Flächen denkt, liegt knapp daneben. Die Deko blieb gut bürgerlich. So kommt der frischgebackene Moderator um viertel nach acht eine gedrechselte Showtreppe herab. Eine Treppe, wie auch der Rest der Deko, aus hellem Holz geschnitzt.
Es war die Premiere von Andy Borg. Der Schlagersänger trat in die Fußstapfen von Stadl-Ikone Karl Moik und mit ihm bekam die Sendung auch gleich ein neues Konzept verpasst. Von einer helleren Dekoration war die Rede, mit der man auch ein jüngeres Publikum in die Sendung ziehen will. In der Tat, die Dekoration war hell. Wer bei hell allerdings an Neonlicht und weiße Flächen denkt, liegt knapp daneben. Die Deko blieb gut bürgerlich. So kommt der frischgebackene Moderator um viertel nach acht eine gedrechselte Showtreppe herab. Eine Treppe, wie auch der Rest der Deko, aus hellem Holz geschnitzt.
„Jetzt ist wieder Stadlzeit. Die Gäste sind hier und ich wünsch uns ne wunderschöne Zeit“, gibt Borg seinen musikalischen Einstand mit dem eigens von ihm komponierten Stadlsong. Eine knappe halbe Minute Anfangsapplaus gibt es dafür. Gut, klar, das Publikum ist natürlich durch den Eröffnungsmarsch mit Blaskappellen aus den Eurovisionsländern Österreich, Schweiz und Deutschland bereits eingeklatscht. So startet Borg seine Stadlkarriere. Den ersten Witz, der beim Publikum in der großen Halle in Wiener Neustadt super ankommt, versteht der Zuschauer nördlich des Weißwurst-Äquators allerdings nicht. Borg ist schließlich Wiener – auch mundartlich, also soll das vermutlich so sein. Doch wer glaubt, jetzt wird es krachledern, der irrt.
Die erste Trachtengruppe („Oberkrainer Power“) kommt erst nach einen guten dreiviertel Stunde der Sendung, die bis dahin – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – keinesfalls zäh verläuft. Der Zuschauer hat in der Zwischenzeit verschiedenste Schlager zu hören bekommen („Heut geht es uns so gut wie, vielleicht liegt’s an dieser Melodie“), von Sternen, Fischerbooten und Dolce Vita geträumt und die Eltern des Moderators kennen gelernt. Auch Comedy macht man jetzt. Zwei verkleidete Männer mit fränkischer Mundart und in klassischen Alte-Damen-in-Sketchen-Fummeln erzählen souverän alte Witze. Hat ja auch schon in anderen Sendungen funktioniert. Auch einen Techno-Rap, oder zumindest das, was man dafür hält, gab man zum Besten. Wir erinnern uns: Der Stadl braucht Nachwuchs. Man kann die Sendung schließlich nicht besser machen. Nur anders. So sagt es zumindest Moderator Borg. Doch wie hat der sich als Moderator geschlagen?