Im Camp schaffte es Larissa Marolt ohne erkennbare Anstrengung Nerven und Komikzentrum der Zuschauer gleichermaßen noch schneller zu erreichen als es ihre Vorgängerinnen Sarah K. oder Fiona Erdmann schafften. Was wäre das Dschungelcamp bei RTL bloß ohne die ehemaligen Kandidatinnen von „Germanys Next Topmodel“. Heidi Klum bleibt die zuverlässigste Casting-Hilfe von RTL. Da täuscht auch nicht die Tatsache darüber hinweg, dass RTL inzwischen auch den „Bachelor“ zweitverwertet: Die von dort kommende Ex-Kandidatin Melanie Müller schafft es sogar auf Anhieb Sympathie-Punkte zu holen.



Dem Wendler wäre das auch beinahe gelungen. Doch am Ende der Auftaktfolge von „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus“ wurde deutlich, mit welcher billigen Dramatik er sich interessant halten will: Nach einer eigentlich erfolgreich absolvierten Dschungelprüfung gefällt ihm der Umgang der Produktion mit den Kandidaten nicht - und Wendler macht das ganz große Fass auf. Unbestätigt sind Meldungen, dass in diesem Fass Ex-„DSDS“-Kandidat Marco Angelini, Corinna Drews und Tanja Schumann schwammen. Es würde allerdings ihre weitgehende Abwesenheit in der Auftaktfolge erklären. Aber wer vermisst sie schon?

Schließlich gab es da auch noch Mola Adebisi, der auf dem Weg ins Camp bei einem Fallschirmsprung sogar noch vor Queensberry-Sängerin Gabby de Almeida Rinne kniff, mit „Ruck Zuck“-Moderator Jochen Bendel eine schwule Mischung aus Rambo und Indiana Jones mit noch etwas zu großem Herz und einen „Tatort“-Altstar, der sich mit seiner herrlich nüchternen Analyse der Hysterie von Camp-Kollegin Larissa bereits als Sympathieträger der Staffel empfahl. Noch nie bot „Ich bin ein Star - holt mich hier raus“ schon in der Auftaktfolge so viele Anknüpfungspunkte für die Zuschauer.

Leider werden Boulevardmedien wie verbliebene Kritiker der Sendung sich auch in diesem Jahr wieder an den Bildern der Dschungelprüfungen erregen, die zum Auftakt vom Wendler und Nervensäge Larissa bestritten werden musste. Doch viel spannender und näher am Kern der Sendung ist wie immer die Gruppendynamik im Camp. Die Premieren-Folge ließ erahnen, dass diesmal viel Potential drin steckt. Für die Autoren der Sendung - und letztlich uns Zuschauer. Es gilt den Jahrgang 2011 zu schlagen. Ein guter Jahrgang mit Sarah K., Indira und Jay Khan. In diesem Sinne: Unser Guilty Pleasure gib uns täglich - und bitte führe uns in Versuchung.