3. Die Berichte von den Fanmeilen
Noch weniger zu ersetzen als die Interviewer in den Stadien sind die Reporter, die auf den Fanmeilen Europas stehen und jedes Mal aufs Neue völlig überrascht davon sind, dass unter den Fans nach Siegen grenzenloser Jubel und nach Niederlagen hemmungslose Trauer herrscht. "Die ersten Jungs haben sich die T-Shirts vom Leib gerissen", sagt etwa die ZDF-Reporterin in Madrid nach dem erneuten EM-Sieg der Spanier. Weil es so laut ist, kann man sie ansonsten allerdings kaum verstehen. Schade. Womöglich ist dem geneigten Zuschauer dadurch reichlich Gehaltvolles entgangen.
4. Die Live-Bilder der Uefa
Wem kann man heutzutage überhaupt noch trauen? In einer Zeit, in der Scripted Realitys das Fernsehen beherrschen, ist es gut, dass wenigstens auf König Fußball noch Verlass ist. Da gibt es noch echte Emotionen. Zumindest manchmal. Es ist zwar nie klar, wann die gerade gezeigten Emotionen wirklich eingefangen wurden, aber mal ehrlich: Wen stört das schon? So kleinlich wollen wir doch wirklich nicht sein. Wer wann und wo geweint hat, ist doch schnuppe, so lange die Dramaturgie stimmt. Die Uefa hat's eben drauf: It's no business like show business.
5. Die ernsthaften Analysen zu später Stunde
Weil sich Mehmet "Scholli" Scholl nicht rund um die Uhr - und so lange dauern für gewöhnlich die Übertragungen von ARD und ZDF - über Mario Gomez lustig machen kann, braucht es einen Mann wie Waldemar "Waldi" Hartmann, der sich mit Eduard "Ede" Geyer, Stefan "Kretzsche" Kretzschmar und Reiner "Calli" Calmund um die fachliche Einordnung kümmert. Wenn Waldi dann noch mit seinem Spezi Matze - genannt: die "Flügelzange" - auf der Dreisine "Wir sind die Besten in Europa" trällert, gibt es in ganz Leipzig kein Halten mehr. "Waldis Club" macht's möglich - und rettet nebenbei die Brezel-, Weißbier- und Saure-Gurken-Industrie im Alleingang.