
Samstag, der 3. April. Aufregung vor dem Verkaufsstart des iPad. Es soll ja ausverkauft sein, berichteten die Medien. Doch das ist falsch. Es ist ein peinliches Versagen tausender Medien rund um die Welt, die diese Falschmeldung gutgläubig verbreitet haben. Denn Apple selbst sprach nie davon, dass das iPad ausverkauft sei. Voreiliges Gehorsam der Medien sorgte dafür, dass eine Verschiebung des Auslieferungstermins für Bestellungen über den Online-Shop plötzlich zur Schlagzeile eines schon vor dem Start ausverkauften iPads wurde. Nur: Dass alle Apple-Stores in den USA reichlich Geräte vorrätig hatten, wurde dabei unterschlagen. Sicher waren Apple diese Schlagzeilen nicht unangenehm. Aber erschaffen wurde sie allein von blinden Medien, die einfach eine knackige Apple-Headline brauchten.

Umso schneller ging es also direkt in den AppStore. Hier irgendwo soll sich ja die Zukunft des Journalismus verstecken. Die Rettung von Milliarden schweren Medienkonzernen. Den Eindruck konnte man jedenfalls zuletzt gewinnen. Doch dann kommt schnell die Ernüchterung: Die Killer-App fehlt. Zahlreiche interessante Apps sind bereits da und Ansätze für App-Trends auf dem iPad sind erkennbar. Aber wer mit seinem iPad imponieren will, wird keine Vorzeige-App finden. Neben all den Games, lustigen Spielereien und praktischen Tools finden sich aber immerhin schon ansprechende Medien-Apps. Etwa die von "USA Today" (Foto), der großen nationalen Tageszeitung. Man kann nicht behaupten, dass sie optisch besonders sexy sei, aber doch recht innovativ. Die Aufbereitung ist eine Mischform von Zeitung und Website - mit kleineren Spielereien und individuell anpassbaren Elementen.