
Doch wer die RTL-Dokusoap "Rach, der Restauranttester" auf diese Punkte reduzieren will, tut dem Format schlicht Unrecht. Die Sendung ist mehr als nur eines von vielen Coaching-Formaten, die derzeit das deutsche Fernsehen zu überfluten scheinen. Warum das so ist, konnte man am Montagabend sehen bei einer Folge, die sich RTL wohl ganz bewusst bis zum Ende der Staffel aufgespart hat.
Eine Folge, die zeigte, wie sehr sich "Rach" von anderen Shows dieser Art unterscheidet - wer gelesen hat, unter welchen Umständen etwa beim kabel eins-Pendant "Rosins Restaurants" möglichst kameratauglich in die Inszenierungs-Kiste gegriffen wird, weiß die Qualität der RTL-Reihe gleich umso höher einzuschätzen. Wie aufopferungsvoll sich Rach für die nach dem Tod ihres Mannes ins Schulden-Elend gestürzte Chefin eines Restaurants einsetzte, war schon bewundernwert.
Rachs Gefühle und Ängste bezüglich der unsicheren Zukunft des "Ludwig's" - gespielt wirkte hier nichts. Auch nicht die unfassbare Freude, als es dem Sternekoch quasi in letzter Sekunde gelang, doch noch einen Geldgeber aufzutreiben, der den Grundstein für eine hoffentlich glücklichere Zukunft der Restaurant-Mannschaft legen sollte. In Zeiten, in denen ständig neue Krisen-Fässer in den Nachrichten aufgemacht werden, tut sich Rach wohltuend hervor als ein Kämpfer und Verfechter des positiven Glaubens.