Volker HerresWas nicht zu sehen war in der Sendung? Pocher kam ins Plaudern, erzählte, wie er Herres am Mittwochnachmittag am Telefon darüber informiert habe, dass er zu Sat.1 gehen werde. Danach konnte es Pocher sich nicht verkneifen zu erwähnen, dass das natürlich schön blöd gewesen sei für Herres, dass er nur Stunden vorher noch in einem Interview gesagt habe, er sei zuversichtlich Pocher in der ARD zu halten. Er habe Herres angekündigt, dass es abends zwischen 19 und 20 Uhr eine Pressemitteilung zu seinem Wechsel geben werde und er dann ja etwas dazu sagen könnte. "Und dann sagte er was dazu - um 18 Uhr", stellte Pocher mit genervten Gesichtsausdruck fest. In der Tat war es der schlechte Verlierer Herres, der am Mittwoch um 18 Uhr mit einer beleidigt und trotzig klingenden Mitteilung als Spaßverderber Pochers Deal mit Sat.1 vorab verriet. Dessen Ausführungen bei der Aufzeichnung sollten offenbar ein Konter dafür sein.

In der ausgestrahlten Sendung war davon allerdings nicht zu sehen; es wurde rausgeschnitten. Kurz nach der Aufzeichnung in Köln-Mülheim am frühen Abend diskutierten sowohl Zuschauer als auch der ein oder andere Mitarbeiter über diese Szene. Aber nicht erst nach der Aufzeichnung war auch aus Zeitgründen klar, dass bei den Ausführungen Pochers etwas rausgeschnitten werden würde. Schmidt sagte noch im Verlauf der Fernsehsendung gegen Ende hin auf Pochers Frage, ob noch genügend Zeit für ein Zuschauerspiel sei: "Könnte sein, dass uns die Bosse vorne was rausschneiden, weil die sagen, wir haben uns ein bisschen verlabert" "Wieso, war doch ganz interessant", entgegnete Pocher. Man werde es ja dann sehen, wenn es ausgestrahlt werde, so Schmidt. Pocher: "Wenn's überhaupt kommt."
 
 
 
Während Pochers Konter auf Herres' beleidigte Mitteilung vom Mittwoch also nicht zu sehen war, bekam eine andere ARD-Vertreterin von Pocher ihr Fett weg, die sich ebenfalls am Mittwochabend umgehend zu seinem Wechsel zu Sat.1 geäußert hatte: WDR-Intendantin Monika Piel. Schmidt in der Sendung: "Was ich nicht verstanden habe: Unsere WDR-Intendantin hat gesagt, sie hätte nicht mithalten können mit dem Angebot"  "Das ist falsch", antwortet Pocher scharf. Aber die ARD hätte ihm keine Langfristigkeit und einen vernünftigen Sendeplatz geboten. Dass er die Sender gegeneinander ausgespielt habe und auch Günther Jauch hingehalten habe, wies Pocher energisch zurück. Jauch habe ihm sogar nach dem Bekanntwerden des Wechsels einen Telefonscherz auf die Mailbox gesprochen.

Und dann teilte Schmidt auch noch gegen Stefan Raab aus: "Das ist ein offenes Geheimnis, die Tägliche von Stefan läuft nicht mehr. Kein Mensch guckt mehr täglich 'TV Total''". Die Sendung würde ihn ProSieben nur noch machen lassen, weil sie ihn für die Events brauchen. Schmidt zu Pocher: "Die haben Dich gekauft, um Dich gegen Raab anzusetzen (...) LateNight in Deutschland lebt wieder, wir haben einen neuen König". Pocher fragte nach: "Es heißt doch immer es gäb nur einen in Deutschland der LateNight machen könnte?" "Das stimmt", konterte Schmidt, "aber kein Grund für Dich, es nicht zu machen."