Schon fürchtete Körner vor der TV-Ausstrahlung, dass seine Aussagen gegenüber "Zapp" nur auszugsweise und im falschen Zusammenhang dargestellt werden könnten. Dies geschah schon einmal Anfang des Jahres, als "Zapp" über Sex-Angebote in Teletexten deutscher Privatsender berichtete und dabei einseitig nur RTL II beschuldigte, was damals u.a. bei Interview-Partner Wolf-Dieter Ring, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Medien, für Irritationen sorgte. Der RTL-Sprecher ging am Mittwoch Nachmittag mit leicht süffisantem Unterton allerdings fest davon aus, "dass der 'ZAPP'-Beitrag im Vergleich zur Vorabmeldung an Differenzierung und Ausgewogenheit in der Darstellung noch zulegt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die ARD-Anstalt NDR bei der Berichterstattung über die private Konkurrenz die Reihe der wegen Einseitigkeit in die Kritik geratenen Sendungen bei ARD und ZDF weiter fortsetzt."
Der durchschnittliche RTL-Zuschauer ist laut einer Erhebung aus dem Jahr 2007 übrigens 47 Jahre alt (DWDL.de berichtete). Damit ist RTL hinter Sat.1 der Privatsender mit dem ältesten Publikum. Bei Formaten wie Günther Jauchs Quiz "Wer wird Millionär?" wird dies deutlich. Hier betont sogar RTL selbst als Verteidigung der inzwischen öfter schwachen Quoten bei den 14- bis 49-Jährigen, dass diese Messgröße für die Werbekunden bei diesem Format keine Rolle spielt. Und der Moderator? Günther Jauch beklagte gegenüber DWDL.de die Fokussierung auf die jungen Zuschauer. "Es ist ja nicht nur die Demographie, die für die über 50-Jährigen spricht", erklärt Jauch. "Es geht auch um die Tatsache, dass dort eine enorme Kaufkraft sitzt."
Vorerst müsse man die Einteilung der Fernseh-Zielgruppen so akzeptieren wie sie ist. Jauch: "Ich denke, das ist ein Prozess, den ich als Fernsehmacher weder fördern noch verhindern kann. Ich hoffe einfach auf ein schleichendes Umdenken." Günther Jauch, selber Werbeträger für diverse Unternehmen, kritisiert auch die werbetreibende Industrie selbst. So würden Luxusprodukte wie ein Cabrio, das sich erst ältere Arbeitnehmer überhaupt leisten könnten, mit sportlichen 30-Jährigen beworben. "Natürlich will man ein junges Image - aber es sind die Älteren, die so etwas, insbesondere im Luxus-Segment, dann tatsächlich kaufen."
Die Kritik an der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hätte für "Zapp" ein spannendes Thema werden können. So wie es für die Branche selbst in den kommenden Jahren ein immer wichtigeres Thema werden wird. Doch stattdessen hat man sich bei "Zapp" der Mittel des Boulevard bedient und versucht mit RTL eine personalisierbare Feindfigur zu schaffen. Blamabel wird es, wenn man sich dabei auf Quellen stützt, die der Bildung eines Mythos zuträglicher sind als einem seriösen Beitrag. Und hätte man der Frage nachgehen wollen, welche Sender wohl das geringste Interesse daran haben könnten, die werberelevante Zielgruppe neu zu definieren, ist der Privatsender mit dem zweitältesten Publikum nicht der naheliegendste Gesprächspartner.
Der durchschnittliche RTL-Zuschauer ist laut einer Erhebung aus dem Jahr 2007 übrigens 47 Jahre alt (DWDL.de berichtete). Damit ist RTL hinter Sat.1 der Privatsender mit dem ältesten Publikum. Bei Formaten wie Günther Jauchs Quiz "Wer wird Millionär?" wird dies deutlich. Hier betont sogar RTL selbst als Verteidigung der inzwischen öfter schwachen Quoten bei den 14- bis 49-Jährigen, dass diese Messgröße für die Werbekunden bei diesem Format keine Rolle spielt. Und der Moderator? Günther Jauch beklagte gegenüber DWDL.de die Fokussierung auf die jungen Zuschauer. "Es ist ja nicht nur die Demographie, die für die über 50-Jährigen spricht", erklärt Jauch. "Es geht auch um die Tatsache, dass dort eine enorme Kaufkraft sitzt."
Vorerst müsse man die Einteilung der Fernseh-Zielgruppen so akzeptieren wie sie ist. Jauch: "Ich denke, das ist ein Prozess, den ich als Fernsehmacher weder fördern noch verhindern kann. Ich hoffe einfach auf ein schleichendes Umdenken." Günther Jauch, selber Werbeträger für diverse Unternehmen, kritisiert auch die werbetreibende Industrie selbst. So würden Luxusprodukte wie ein Cabrio, das sich erst ältere Arbeitnehmer überhaupt leisten könnten, mit sportlichen 30-Jährigen beworben. "Natürlich will man ein junges Image - aber es sind die Älteren, die so etwas, insbesondere im Luxus-Segment, dann tatsächlich kaufen."
Die Kritik an der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hätte für "Zapp" ein spannendes Thema werden können. So wie es für die Branche selbst in den kommenden Jahren ein immer wichtigeres Thema werden wird. Doch stattdessen hat man sich bei "Zapp" der Mittel des Boulevard bedient und versucht mit RTL eine personalisierbare Feindfigur zu schaffen. Blamabel wird es, wenn man sich dabei auf Quellen stützt, die der Bildung eines Mythos zuträglicher sind als einem seriösen Beitrag. Und hätte man der Frage nachgehen wollen, welche Sender wohl das geringste Interesse daran haben könnten, die werberelevante Zielgruppe neu zu definieren, ist der Privatsender mit dem zweitältesten Publikum nicht der naheliegendste Gesprächspartner.
Was hingegen regelrecht erschreckend ist: Der "Zapp"-Redaktion liegt ja ganz offenbar die Information über den wahren Ursprung der werberelevanten Zielgruppe vor. Immerhin erwähnt man ihn - wenn auch wiederum mit falschen Fakten - im TV-Beitrag. In der Pressemitteilung, die vorab verschickt wurde, war davon aber nicht die Rede. Stattdessen hieß es boulevardesk "Medienmagazin Zapp entlarvt 'werberelevante Zielgruppe' als RTL-Vermarktungstrick". Auf der NDR-Website klingt das Thema beinahe nach Wirtschaftskriminalität ("Milliardendeals durch erfundene Zielgruppe"). Am Ende hat "Zapp" also am Mittwochnachmittag wissentlich eine Falschinformation per Pressemitteilung verschickt. Mit Journalismus hat das nichts mehr zu tun.
(Dieser Kommentar erschien erstmals am Mittwochabend um 19.25 Uhr vor der Ausstrahlung von "Zapp" und wurde nach der TV-Ausstrahlung des Beitrages noch einmal ergänzt)