Es war wirtschaftlich kein einfaches Jahr für die TV-Sender: Bei den Privaten drückte der extrem schwächelnde TV-Werbemarkt auf die Einnahmen, die Öffentlich-Rechtlichen stehen mehr denn je unter Druck, etwas gegen steigende Rundfunkbeiträge zu unternehmen. Das spiegelte sich auch darin wieder, dass in den zurückliegenden Monaten etwas weniger ausprobiert wurde. Und dass so manches Format, die sonst womöglich im Giftschrank verschwunden wären, nach langer Liegezeit doch noch ihren Weg auf prominente Sendeplätze fanden - und da dann wie befürchtet floppten.

Zu den größten Fehlschlägen gehörte dabei ein Mammut-Projekt, das gar nicht für die eigentlich wichtigste Sendezeit des Tages gemacht war, sondern für die Daytime: Der Versuch von Sat.1, den Nachmittag und Vorabend mit "Volles Haus" in den Griff zu bekommen. Das ging so gründlich schief, dass es schon bemerkenswert war, wie lange sich die Sendung, die von vornherein ein schwer vermittelbares Konzept hatte und anfänglich auch eklatante handwerkliche Mängel aufwies, im Programm halten konnte.

Vox biss sich mehrfach an dem Versuch, im Dating-Genre noch breiter Fuß zu fassen, die Zähne aus. ProSieben rannte mit dem immer gleichen Show-Konzept gleich mehrfach gegen die selbe Wand. Das Erste findet weiterhin keine erfolgversprechenden Ideen für sein Nachmittagsprogramm - was für Telenovela-Fans erstmal gute Nachrichten sind. Das ZDF sendet mit Sketch-Comedy am Publikum vorbei. RTLzwei konnte "Köln 50667" auch mit einem großen Relaunch nicht mehr in Schwung bringen. Kabel Eins vermutete deutlich zu viele Putzfans unter seinen Zuschauern. Und RTL verschätzte sich gründlich bei der Frage, wie aufregend es ist, auf einen großen Knall zu warten.

Eine Auswahl weiterer Fehlschläge des Jahres 2023 aus Quotensicht lassen wir im Folgenden Revue passieren...