
Zur Jahrtausendwende entdeckte MTV seine Liebe zu eigenen Formaten abseits der Musik. Sendungen wie "Jackass", "The Osbournes", "Newlyweds", "Dismissed" und Co. fanden in den vergangenen Jahren immer zahlreicher ihren Weg in das Programm des Musiksenders. Obwohl diese Formate viele Fans gewannen und zum Kult wurden, wuchs die Kritik an MTV: Der Musiksender zeige zu wenig Musik. Spätestens bei den MTV Awards aber sorgt der Sender wieder für ein Stelldichein der Stars wie es kein zweites Unternehmen schafft. Und Schlagzeilen, wie nach dem Kuss von Britney Spears und Christina Aguilera 2003 bei den 20. MTV Video Music Awards, macht der Sender immer noch.
Dennoch: MTV, mit 100 Sendern in Asien, Australien, Europa, Latein- und Nordamerika sowie Russland und dem Nahen Osten das nach eigenen Angaben größte Fernsehnetzwerk der Welt, kämpft mit neuer Konkurrenz. Das Internet läuft dem Musikfernsehen den Rang ab. "The Internet kills the video star?" Die BBC hat dies bereits erkennen müssen und ihre legendäre Musikshow "Top of the Pops" eingestellt. Vielleicht wird MTV irgendwann einmal als Zwischenschritt gesehen werden? Vor MTV waren es die Plattenfirmen, die den Geschmack diktierten. Dann kam MTV und setzte Trends. Im Zeitalter des Internets kann die Zielgruppe dies jetzt selbst. Der Mythos von MTV als Leitmedium der Popkultur ist angekratzt.
Aber MTV war schon immer für Überraschungen gut. Und Schwarzmalen will man am Geburtstag ja sowieso nicht. Also darf erst einmal gefeiert werden, bevor man sich diesen Herausorderungen widmet. Deshalb: Herzlichen Glückwunsch MTV zu beeindruckenden 25 Jahren.