Im vergangenen Jahr wirkte der Neustart "Love Island" bei RTL II zunächst wie eine weitere Realityshow mit eher durchwachsenen Reichweiten, was auch daran lag, dass die von der GfK ermittelten Einschaltquoten immer schlechter den TV-Konsum der besonders jungen Zielgruppen abbildet. Zusammen mit der zeitversetzten Online-Nutzung war RTL II sehr zufrieden mit der erzielten Reichweite. Staffel 2 war damit bestellt. Diesmal soll alles größer, besser und erfolgreicher werden. In kein anderes Format setzt der Sender so viele Hoffnungen wie in "Love Island". Die Erwartungen in Grünwald sowie in Köln bei ITV Studios Germany, speisen sich aus dem unglaublichen Erfolg in Großbritannien.



Dort, wo das Format seine Premiere feierte, wurde die vierte Staffel diesen Sommer zum beeindruckenden TV-Phänomen mit fantastischen Reichweiten und dem von Fernsehmachern so oft gewünschten und selten erreichten "Talk of Town"-Effekt. Das Geschehen auf der mallorquinischen Finca entfachte eine Reality-Euphorie wie es einst einmal "Big Brother": Auf Titelseiten, egal ob Klatsch oder Tageszeitung, in Talkshows und selbst ein Künstler wie Michael Bublé begann sein Konzert in London mit dem Dank, dass das Publikum sich heute für ihn und gegen "Love Island" entschieden hat, nur um kurz darauf mit seinem Publikum die jüngste Romanze der Show zu diskutieren.

Durchschnittlich 3,96 Millionen Zuschauer und damit 40 Prozent mehr als noch im Vorjahr verfolgten "Love Island" in diesem Sommer bei ITV2 und machten die vierte Staffel zum größten Erfolg seit Start des Senders im Jahr 1998. "Wenn Du nicht zu den Top 5-Sendern gehörst, musst du erst einmal gefunden werden", erklärte Paul Mortimer, Head of Digital Channels und Acquisitions bei ITV, kürzlich bei einer Masterclass zum Format beim Edinburgh TV Festival. "Das brauchte Zeit, aber das Durchhalten hat sich ausgezahlt." So sieht man es auch bei RTL II. Rechnet man die britische Quote mal auf den etwas größeren deutschen Markt hoch, würde das bei uns mehr als fünf Millionen Zuschauern entsprechen.

Hohes Vermarktungspotential über klassische Spots hinaus

Von derart fantastischen Zuschauerzahlen wird RTL II wohl auch weiterhin nur träumen können, aber eine positive Tendenz bei der zweiten Staffel ist eine gesetzte Erwartung, auch bei Werbevermarkter El Cartel Media. „Mit Shape Republic, Foamie, Malibu und Durex konnten wir ebenso junge wie moderne Marken für ‚Love Island‘ gewinnen. Bei allen Product-Placement- und Sponsoring-Partnern gibt es einen idealen Markenfit zwischen den Produkten und dem Format", freut sich Vermarktungschef Andreas Kösling. Zu den Product Placements in der Show und der App zur Show gehört auch die "Lieblingsflasche".

Auch hier hat man sich von Großbritannien inspirieren lassen: Dort liefen die Kandidatinnen und Kandidaten in der Sendung wochenlang mit ihren eigenen Wasserflaschen herum. Stolze 280.000-mal wurde die Wasserflasche aus der Sendung von Fans gekauft, allerdings lief "Love Island" in Großbritannien diesmal auch gleich acht Wochen lang. Bei RTL II sind es drei Wochen. "Wir hatten elf Partner die 'Love Island' als Brand in Retail genutzt haben. So konnten zum Beispiel auch Klamotten der Teilnehmer gleich über die App der Show gekauft werden", schwärmt ITV-Mann Mortimer. Wichtig ist ihm: "Keine der Partnerschaften hatte Einfluss auf die redaktionelle Gestaltung."