Auch wenn das ZDF erst am Montag 50 Jahre alt wird - im Fernsehen feierte sich der Sender in den vergangenen Tagen allerdings schon mal ausgiebig selbst. Nun, da die Feierlichkeiten in Form großer Shows beendet sind, bleibt genügend Zeit, um sich einigen kritischen Fragen zu stellen. Denn auch wenn das ZDF derzeit die Marktführerschaft hält, so gibt es dennoch den einen oder anderen Kritikpunkt am Programm. Wir haben einfach mal auf dem Lerchenberg nachgefragt, warum manche Sachen so laufen wie sie laufen...

1. "heute-journal" für Nachtschwärmer

Eigentlich hatte das ZDF den Kollegen des Ersten mal eines voraus: Das "heute-journal" lief verlässlich um 21:45 Uhr, während die "Tagesthemen" stets zu wechselnden Sendezeiten an den Start gingen. Das hat sich inzwischen allerdings geändert. Samstags lässt das ZDF seine Zuschauer nämlich eine Stunde warten - und schiebt stattdessen lieber noch eine Krimi-Wiederholung ein. Das hat gerade erst auch "heute-journal" Claus Kleber angeprangert. "Wenn wir durch den Abend geschoben werden, nur um möglichst viel Krimi-Publikum mitzunehmen, dann protestieren wir sehr deutlich bei den Verantwortlichen", sagt er. Zu Recht: Verlässlichkeit sieht anders aus.

Das ZDF sagt dazu: "Der Fernsehabend am Samstag hat eine eigene Dramaturgie, die sich von den Werktagen unterscheidet. Das wiederum ist ein Reflex auf das Verhalten der Fernsehzuschauer, die am Wochenende anderes fernsehen als unter der Woche. Längere Sendestrecken, etwa auch bei den großen Shows, sind dort üblich. Die Nachfrage nach Nachrichten im Verlauf des Abends ist sehr auf besondere Ereignisse fokussiert. In diesem Sinne haben wir die Programmplanung und den Programmablauf vor einigen Jahren angepasst. Kritik von Zuschauern daran gibt es keine. Mit knapp drei Millionen Zuschauern und 12,1 Prozent Marktanteil erzielt das 'heute-journal' am Samstag gute Zuschauerresonanz."


2. "Frontal 21"? Lieber nicht...

An zwölf möglichen Sendeterminen war "Frontal 21" in diesem Jahr bislang ganze sechs Mal auf Sendung - mitunter war die fünfte Jahreszeit Schuld daran. Doch bisweilen wirkt es so, als sei man beim ZDF für jede sich nur bietende Gelegenheit dankbar, die einen Ausfall des inzwischen quotenschwachen Politmagazins bietet. Das ist schade, schließlich ist der Dienstagabend inzwischen der einzige Sendeplatz, an dem das ZDF zur besten Sendezeit auf Information setzt. Das geht besser.

Das ZDF sagt dazu: "Der Informationsanteil im ZDF-Programm liegt bei rund 45 Prozent und ist höher als der jedes anderen Vollprogramms in Deutschland. Im ersten Quartal sind die Ausfälle bei 'Frontal 21' stets zahlreicher, weil es Feiertagsprogrammierungen um Weihnachten und Ostern sowie Ausfälle in der Fastnachtszeit gibt. Die Sendefrequenz wird sich ab dem 2. Quartal wieder erhöhen, so dass die Zahl der Sendetermine im Vergleich zu den Vorjahren unverändert bleibt. 'Frontal 21' hat als Magazin-Flaggschiff im ZDF einen hohen Stellenwert und wird diesen weiter behalten."