Es ist ohne Zweifel ein schwieriges Jahr, das hinter dem Kika liegt. Der Betrugsskandal hat den Kinderkanal von ARD und ZDF stark durcheinandergewirbelt. Und doch gibt sich Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp beim Pressegespräch in der Hamburger Hafencity betont gelassen. Er hat einen guten Grund: Am 1. Januar 2012 feiert der Kika seinen 15. Geburtstag. Und weil sich der Jubiläumstag zu Jahresbeginn nur begrenzt zum feiern eignet, will man die Party im Programm einfach auf das ganze Jahr ausdehnen.
"Kika für dich" heißt das Motto, mit dem der Sender antreten möchte – oder wie man selbst sagt: Man will sich auf den eigenen Kern konzentrieren, der sowohl im Markenverständnis als auch über das Programm spürbar werden soll. "Wir möchten den Fokus legen auf das, was den Kika programmlich ausmacht", sagt Kottkamp in seiner kurzen Einstiegsrede in Hamburg. "Im Gegensatz zu unseren privaten Mitbewerbern wollen wir nicht nur auf einzelne Formate setzen." Der Kika soll, so die Hoffnung des Programmgeschäftsführers, für alle Interessen der Kinder ein passenden Angebot haben.
Das Konzept scheint aufzugehen: Bei 21 Prozent Marktanteil bei den 3- bis 13-jährigen Zuschauern lag der Kika im November - und damit gar nicht so weit entfernt vom Dauer-Marktführer Super RTL. "An den 21 Prozent Gesamt-Marktanteil arbeiten wir noch", scherzt Kottkamp. Um die derzeitige Position zu halten oder gar auszubauen, soll ein neues Design helfen, das nach derzeitigen Planungen Mitte Februar an den Start gehen und sich deutlich von dem bisherigen Auftritt unterscheiden wird. "Es ist wichtig, dass man alles hinterfragt." Die typische Zeichentrick-Optik, die den Kika in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten prägte, wird zugunsten eines frischeren Designs weichen.
"Wir haben versucht, ein Design zu finden, das für die verschiedenen Verbreitungswege optimiert ist - und eben nicht nur für das im Bild eingeblendete Corner-Logo", erklärt Steffen Kottkamp. "Unser jetziges Design ist nicht online-optimiert." Mit dem Relaunch hat der Programmgeschäftsführer vor allem die etwas älteren Kinder im Blick, die nach seiner Erfahrung schwer zu erreichen sind - "flüchtig wie ein Strahl Wasser", wie Kottkamp sagt. "Wenn wir nicht ihren Nerv treffen, sind sie eben woanders". Das gelte es zu verhindern. Sein erklärtes Ziel lautet daher: "Der Kika soll frischer und jugendlicher daherkommen". Anders als zuletzt werden fortan etwa reale Personen in den Trailern zu sehen sein.