"Die Deutschen haben sich selbst übertroffen", urteilt ein finnischer Pressekollege auf der gemeinsamen Straßenbahn-Fahrt in die Esprit Arena im Düsseldorfer Norden. Er ist, wie auch wir, seit dem vergangenen Wochenende immer wieder mal in der Arena und schaut sich die ersten Proben an. Begeistert habe ihn bei der Ankunft in Düsseldorf zunächst die perfekte Organisation und die Freundlichkeit der unzähligen ehrenamtlichen Volunteers, denen der Stolz und der Spaß an der Arbeit bei diesem Event tatsächlich anzumerken ist.

Meinen Einwurf, dass diese überschwengliche Freundlichkeit und der prompte Service sonst nicht gerade üblich sind für Deutschland, übergeht der Kollege des finnischen Fernsehens leicht irritiert und schwärmt stattdessen vom heimlichen Star des diesjährigen Eurovision Song Contest: Der gigantischen LED-Wand hinter der Bühne. Dass diese nicht nur gewaltig sondern auch sinnvoll ist, zeigten schon die ersten Proben am vergangenen Sonntag. Mal erzeugt sie verträumte Ruhe, mal gewaltige Effekte.



Und das auf 60 mal 18 Metern, also 1080 Quadratmeter. Zusammen mit den Kollegen Stefan Niggemeier und Lukas Heinser, die seit Montag bereits unter www.duslog.tv täglich zehn Minuten Video-Berichterstattung von vor Ort erstellen, kommt man schon ins Grübeln angesichts der Größe: Immerhin entspricht die Fläche gut dem zwanzig-fachen mancher Wohnung. "Manchmal ist Größe eben doch alles", schmunzelt ein an dieser Stelle nicht namentlich genannter, mit Grimme Online Award für nach unten offene Kommentarspalten ausgezeichneter Medienjournalist.

Auch den Finnen begeistert das gewaltige Setdesign aus dem Hause Wieder Design. Ich bin in diesem Moment froh, dass er länger braucht um auf englisch nach den passenden Worten für seine Begeisterung zu suchen. Würde er mich nämlich sonst fragen, wie ich den finnischen Beitrag für den diesjährigen Song Contest finde, würde ich auffliegen. Ich kenne ihn nicht einmal. Ich tröste mich damit, dass wir bei DWDL.de ja eher hinter die Kulissen der Mammut-Produktion schauen als auf die künstlerischen Aspekte des Wettbewerbs.