Was am Samstag in einer Woche, am 14. Mai aus der Esprit Arena in Düsseldorf auf Sendung geht, ist immerhin nichts Geringeres als die größte TV-Show der Welt. Den Stolz darüber merkt man in diesen Tagen dem Executive Producer der Show allerdings gar nicht an, was fast ein bisschen untypisch ist für NDR-Mann Thomas Schreiber. Er übt sich in Understatement. Sympathisch, aber angesichts der Begeisterung der anderen Journalisten, die man im Laufe der Tage beim gemeinsamen Beobachten der Proben kennenlernt, gar nicht nötig. Auch sie sind berauscht.

Wobei das mit Kritik beim Eurovision Song Contest ohnehin so eine Sache ist, wie man an diesen ersten Tagen der Proben merkt. Sie sind geprägt von Auftritten in der Arena und kurzen Pressekonferenzen danach im Pressezentrum. Bei Letzteren geht es dann aber meist sehr freundlich zu. Man könnte auch zusammenfassen: Alle finden alles toll und drücken jedem die Daumen. Vielleicht wäre es aber auch zu typisch deutsch nach der Nadel im Heuhaufen suchen zu wollen, wenn sich an einem Ort zu viele gutgelaunte Menschen versammeln.



Und so gibt man sich einfach der Euphorie hin, pendelt zwischen den Proben in der Arena und der Pressehalle, schaut täglich in seinen Briefkasten im Pressezentrum, ob die Delegationen der Länder neue Promo-Materialien, CDs oder Einladungen hinterlassen haben und stellt dabei erschrocken fest, dass es nächste Woche nochmal deutlich voller wird. So richtig voll. Denn nicht einmal 20 Prozent der angemeldeten Journalisten haben ihre Begrüßungsunterlagen bislang abgeholt. Bald ist als Schluss mit der Ruhe. Sicher auch bei Thomas Schreiber.

Vorher aber werden wir mit ihm und anderen Verantwortlichen der Show in den kommenden Tagen noch ein paar Blicke hinter die Kulissen der TV-Produktion werfen. Wenn diesen Artikeln am Rande auch eine gewisse Euphorie anzumerken sein sollte, könnte das übrigens auch am Stolz des Autoren liegen, der aus Düsseldorf kommt, sich über den ESC am Rhein freut und die Stadt liebt. Wie übrigens auch der Finne aus der Straßenbahn. Würde er mich jetzt fragen, wie ich den Beitrag seines Landes finde, könnte ich inzwischen antworten: Gut. Und weil es beim ESC dann eben doch nie ohne Favoriten-Tipp geht: Auch Aserbaidschan überzeugt. Mich zumindest.