How I met your mother Logo© 20th Century Fox International
Als ProSieben vor wenigen Wochen den neuen Mittwochabend vorstellte, barg diese Ankündigung eine Überraschung: Mit "How I Met Your Mother" will man in Unterföhring eine zweite US-Sitcom in der Primetime ausprobieren. Ab heute Abend gibt es entscheidende Aufschlüsse darüber, ob der Plan aufgeht: Im Anschluss an eine Doppelfolge "Desperate Housewives" zum Start in die 7. Staffel startet "How I Met Your Mother" um 22.15 Uhr mit der 5. Staffel in deutscher Erstausstrahlung.

Den Weg für die "How I Met Your Mother"-Beförderung hat zweifelsohne der Erfolg von "Two and a Half Men" geebnet. Im September 2009 holte ProSieben die Serie mit US-Star Charlie Sheen ins Abendprogramm - und das sehr erfolgreich. Was sich ProSieben damals zu Nutze machte: Der seit 2005 im deutschen Fernsehen ausgestrahlte Männerhaushalt der Harpers hatte sich über die verschiedensten Wege, auch das Kabel Eins-Nachmittagsprogramm, bereits eine treue und ausreichend große Stammzuschauerschaft erarbeitet.

 

 

Das war Neuland für ProSieben: Sein Image als Sender für US-Serien hatte man bislang immer durch den Import der neuesten US-Serien festigen wollen. Doch auch angesichts eines spürbaren Mangels an neuen Hit-Serien aus den USA und der Tatsache, dass manche Serienhoffnung sich als nicht sehr quotenträchtig entpuppte, war die Programmierung von "Two and a Half Men" ein Coup. Hier importierte ProSieben keinen Kult aus den USA - aber kultiviert den bestehenden Kult um die Serie. Effektiv und - im Nachhinein natürlich leicht gesagt - erfolgsversprechend.

Es ist eben dieses Detail, das den Unterschied macht. Sitcoms allein sind kein Erfolgsgarant in der Primetime. Das spürte ausgerechnet kabel eins, wo "Two and a Half Men" am Nachmittag zum Hit wurde. Kabel Eins-Chef Jürgen Hörner probierte inspiriert vom plötzlichen Primetime-Erfolg von Sheen bei ProSieben die Deutschland-Premiere der neuen Sitcom "Rules of Engagement" zur Primetime um 20.15 Uhr - und ging mit einem miserablen Marktanteil von 1,4 Prozent gnadenlos baden. Nach drei Wochen war das Experiment schon wieder beendet.