How I met your mother Logo© 20th Century Fox International
Es zeigte sich: Sitcoms in der Primetime brauchen Kultstatus, um zu funktionieren. Das macht den Start von "How I met Your Mother" in der Primetime jetzt so spannend. Die Sitcom, in der Ted Mosby seinen Kindern erzählt, wie er ihre spätere Mutter kennen und lieben lernte, läuft bereits seit September 2008 bei ProSieben. Gezeigt wurden bislang vier Staffeln. Auch hier setzt ProSieben jetzt also auf eine Serie, die der Mehrheit des Zielpublikums ein Begriff sein sollte. Doch lässt sich der "Two and a Half Men"-Coup einfach wiederholen?

In Sachen Publikumsgunst nimmt "Two and a Half Men" eine Ausnahmestellung im deutschen Fernsehen ein. Schließlich erreichte diese Serie trotz nicht gerade prominenter Programmierung im Nachmittagsprogramm von Kabel Eins Marktanteile von teilweise 20 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und machte den "kleinen Bruder" der ProSiebenSat.1-Senderfamilie damit vereinzelt sogar - noch vor RTL - zum Marktführer unter den deutschen Fernsehsendern. Eine Beförderung drängte sich aus Quotensicht geradezu auf. Und hier liegt der Unterschied zu "How I Met Your Mother".

 

 

Die Serie holt bislang gute, aber nicht annähernd so spektakuläre Einschaltquoten wie "Two and a Half Men". Ein weiterer Risiko-Faktor: Die Primetime-Premiere von "How I Met Your Mother" findet nicht am vertrauten Comedy-Dienstag sondern am umgebauten Mittwochabend statt. Den hatte der Sender zuletzt mühevoll über Jahre als  Frauen-Abend etabliert. Auf den ersten Blick passt die Sitcom da nicht rein. Die "Desperate Housewives" dürften zwar im Vorprogramm ordentliche Quoten holen - doch ob die Übergabe an "How I Met Your Mother", das als typischer Genre-Vertreter der Sitcoms ein eher männliches Publikum anspricht, wie gewünscht funktioniert?

Und in der kommenden Woche wird es noch spannender: Dann erhöht ProSieben, wie schon bei "Two and a Half Men", die wöchentliche Primetime-Dosis "How I Met Your Mother" sogar auf vier Folgen ab 21.15 Uhr. Die kommenden Wochen versprechen spannend zu bleiben. Am Ende läuft es auf die Frage hinaus: Gelingt es ProSieben den genialen "Two and a Half Men"-Coup zu wiederholen? Oder war hier der Wunsch Vater des Gedanken und die Serie möglicherweise nicht stark genug oder die Programmierung am Mittwoch einfach unglücklich? Wir werden es beobachten.