
In Sachen Publikumsgunst nimmt "Two and a Half Men" eine Ausnahmestellung im deutschen Fernsehen ein. Schließlich erreichte diese Serie trotz nicht gerade prominenter Programmierung im Nachmittagsprogramm von Kabel Eins Marktanteile von teilweise 20 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und machte den "kleinen Bruder" der ProSiebenSat.1-Senderfamilie damit vereinzelt sogar - noch vor RTL - zum Marktführer unter den deutschen Fernsehsendern. Eine Beförderung drängte sich aus Quotensicht geradezu auf. Und hier liegt der Unterschied zu "How I Met Your Mother".
Die Serie holt bislang gute, aber nicht annähernd so spektakuläre Einschaltquoten wie "Two and a Half Men". Ein weiterer Risiko-Faktor: Die Primetime-Premiere von "How I Met Your Mother" findet nicht am vertrauten Comedy-Dienstag sondern am umgebauten Mittwochabend statt. Den hatte der Sender zuletzt mühevoll über Jahre als Frauen-Abend etabliert. Auf den ersten Blick passt die Sitcom da nicht rein. Die "Desperate Housewives" dürften zwar im Vorprogramm ordentliche Quoten holen - doch ob die Übergabe an "How I Met Your Mother", das als typischer Genre-Vertreter der Sitcoms ein eher männliches Publikum anspricht, wie gewünscht funktioniert?
Und in der kommenden Woche wird es noch spannender: Dann erhöht ProSieben, wie schon bei "Two and a Half Men", die wöchentliche Primetime-Dosis "How I Met Your Mother" sogar auf vier Folgen ab 21.15 Uhr. Die kommenden Wochen versprechen spannend zu bleiben. Am Ende läuft es auf die Frage hinaus: Gelingt es ProSieben den genialen "Two and a Half Men"-Coup zu wiederholen? Oder war hier der Wunsch Vater des Gedanken und die Serie möglicherweise nicht stark genug oder die Programmierung am Mittwoch einfach unglücklich? Wir werden es beobachten.