Was lange währt, soll nun doch noch gut werden. Zum 1. Juli steht bei der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), in deren Auftrag die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Einschaltquoten ermittelt, eine so genannte Währungsumstellung an. Künftig sollen bei den repräsentativen 5.640 Haushalten, aus deren Fernsehverhalten die Reichweiten der deutschen Sender ermittelt werden, auch bis zu 16 Gäste und die zeitversetzte Nutzung von Fernsehinhalten über DVD, Festplatten- oder Videorekorder erfasst werden. Bislang gehen lediglich die Nutzung über den in die Jahre gekommenen Videorekorder bis zu einem Tag nach der Ausstrahlung und das gemeinsame Fernsehen mit bis zu einem Gast in die Zählung mit ein. Das neue Modell steht unter dem Motto "Follow the content".
Mit der Umstellung verbunden ist auch die Einführung des neuen Mess-Systems TC Score, das die technischen Gegebenheiten der digitalisierten Haushalte abbildet und mit künftigen Entwicklungen erweitert werden kann. Man darf gespannt sein, ob der Wechsel zur Jahresmitte reibungslos verläuft. Der Weg zur neuen Messung war bisher steinig. Bereits Ende 2004 stieg die AGF in die Neukonzeptionierung der Reichweitenmessung ein. Zwei Jahre nahmen die Überlegungen in Anspruch, bis man in die Umsetzungsphase gelangte. Nachdem Anfang 2007 der erste Prototyp vorlag, stieg man Anfang 2008 in die ersten Testphasen ein. Die vollständige Umrüstung aller Haushalte jedoch wird, auch wenn die Umstellung schon zur Jahresmitte erfolgt, erst Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
Mit der Umstellung verbunden ist auch die Einführung des neuen Mess-Systems TC Score, das die technischen Gegebenheiten der digitalisierten Haushalte abbildet und mit künftigen Entwicklungen erweitert werden kann. Man darf gespannt sein, ob der Wechsel zur Jahresmitte reibungslos verläuft. Der Weg zur neuen Messung war bisher steinig. Bereits Ende 2004 stieg die AGF in die Neukonzeptionierung der Reichweitenmessung ein. Zwei Jahre nahmen die Überlegungen in Anspruch, bis man in die Umsetzungsphase gelangte. Nachdem Anfang 2007 der erste Prototyp vorlag, stieg man Anfang 2008 in die ersten Testphasen ein. Die vollständige Umrüstung aller Haushalte jedoch wird, auch wenn die Umstellung schon zur Jahresmitte erfolgt, erst Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
Zeitverzug wegen technischer Probleme
Eigentlich hätte alles ein wenig schneller gehen sollen. Sollte es zunächst schon vor mehr als zwei Jahren mit der neuen Messung losgehen, so wechselte man zwischenzeitlich noch den Entwicklungspartner. Der für den 1. Januar 2009 angekündigte Startschuss musste dann wegen weiterer Verzögerungen beim Vertragspartner auf den Sommer verschoben werden. Nun sei man aber soweit, ist man bei der AGF überzeugt, und lud in der vergangenen Woche die Mediaagenturen zu einer Vorführung des neuen Systems ein.
Künftig also wird die zeitversetzte Nutzung eine größere Rolle in der Gewichtung der Reichweitendaten spielen. Allerdings steht man hier erst am Anfang. Neue Nutzungsformen wie der Fernsehempfang am PC und der Abruf von Catch-up-TV auf den Webseiten der Sender sind nach wie vor ebenso wenig Bestandteil der Messung wie der Live-Stream von Programmen über Internetangebote wie zum Beispiel Zattoo oder IPTV-Angebote. Hier zeigt sich die AGF allerdings zuversichtlich, bis Ende des Jahres eine entsprechende Messlösung konzipiert zu haben.
Neue Technik - neue Messmethode
Gemessen wird also, was auf dem guten, alten Fernseher passiert - und das ohne Rücksicht darauf, ob es sich um lineares Live-Fernsehen über Kabel, Satellit oder Antenne oder eine Rekorder-Aufnahme handelt. Dafür entwickelt wurde eigens die TC Score-Box, an die die im Panel-Haushalt vorhandenen Geräte nicht angeschlossen, sondern an der sie simuliert werden: TC Score ist mit den verschiedensten Receivern und einer Festplatte zur Aufnahme ausgestattet. Freigeschaltet werden bei den Nutzern allerdings nur die tatsächlich im Haushalt vorhandenen Gerätschaften.
Bis zu drei Tage nach der eigentlichen Fernsehausstrahlung werden künftig die Inhalte aus der Konserve der Reichweite des jeweiligen Programms zugeschlagen. Ein Zeitstempel, mit dem TC Score jede Aufnahme versieht, macht es möglich. Auf die tägliche Quotenberichterstattung, die ab morgens gegen halb neun in der Branchenpresse zu finden ist, wird sich die zeitversetzte Nutzung ebensowenig auswirken wie auf die Jubelmeldungen der Sender direkt am Folgetag. Denn nach wie vor gliedert sich das Reichweiten-Reporting in ein vorläufiges und ein endgültiges Ergebnis auf. Das vorläufige kommt wie gewohnt am Folgetag. Die endgültigen Zahlen jedoch werden nun - bei drei Tage Zeitversatz eine Notwendigkeit - erst nach vier, statt wie bisher drei, Tagen nach dem Sendetag versendet.
Lesen Sie auf der folgenden Seite wie sich die zeitversetzte Nutzung auf die Ergebnisse auswirkt und welche Idee hinter der Erfassung der Gästenutzung steht.