Sind die Differenzen zwischen vorläufigen und endgültigen Zahlen derzeit noch nicht allzu groß, so ist künftig mit größeren Unterschieden zu rechnen. So gibt es für die Konserven-Nutzung zum einen Aufschläge in der Reichweite. Davon profitieren - so die Erfahrungen zum Beispiel aus England - serielle Formate, Blockbuster und TV-Ereignisse, die für den Großteil der Zuschauer als "unverpassbar" gelten. Zum anderen allerdings erhöht sich durch die zusätzliche Nutzung auch die Gesamtsehdauer des jeweiligen Tages, so dass die Marktanteile der einzelnen Sender gegenüber den ersten Zahlen also nicht nur höher, sondern durchaus auch niedriger ausfallen können, als zunächst ermittelt.
Allzu groß dürften die Schwankungen nicht werden. Bei der AGF schätzt auf Grund der Erfahrungswerte aus anderen Ländern derzeit Abweichungen von im Schnitt um die zwei Prozent in der Gesamtzuschauerschaft einer Sendung. Bei einer Sendung mit einer Reichweite von einer Million Zuschauern in der vorläufigen Auswertung wäre dies dann also eine endgültige Reichweite von 1,02 Millionen. Entsprechend dürften die Veränderungen auf die Marktanteile - die Quoten also - ausfallen. Im Einzelfall jedoch, zum Beispiel bei spektakulären Shows oder Ereignissen könne es auch zu Abweichungen von bis zehn Prozent kommen, so die Schätzung.
Allzu groß dürften die Schwankungen nicht werden. Bei der AGF schätzt auf Grund der Erfahrungswerte aus anderen Ländern derzeit Abweichungen von im Schnitt um die zwei Prozent in der Gesamtzuschauerschaft einer Sendung. Bei einer Sendung mit einer Reichweite von einer Million Zuschauern in der vorläufigen Auswertung wäre dies dann also eine endgültige Reichweite von 1,02 Millionen. Entsprechend dürften die Veränderungen auf die Marktanteile - die Quoten also - ausfallen. Im Einzelfall jedoch, zum Beispiel bei spektakulären Shows oder Ereignissen könne es auch zu Abweichungen von bis zehn Prozent kommen, so die Schätzung.
Bei täglicher Quotendosis kaum Veränderungen
Für die täglichen Quotenjunkies dürfte diese neue Messmethode folglich weniger von Interesse sein, als für die Fernsehforscher, Programm-Macher und Media-Entscheider, die sich mit den Reichweiten weit eingehender befassen, als lediglich am Vormittag einen Blick auf werberelevante Zielgruppe und Marktanteil zu werfen. Während die beiden Reports - der vorläufige und der endgültige - bisher eher technische Hintergründe hatten, die in Zeiten recht zuverlässiger Telekommunikationsnetze nach und nach an Bedeutung verloren haben, wird daraus nun eine Notwendigkeit der Messmethode.
Direkt im ersten Bericht spürbar werden dagegen künftig die Auswirkungen der Gäste-Nutzung sein. Hier allerdings wird es methodisch komplizierter. Denn es ist beileibe nicht so, dass die Gäste eine eigene Rubrik im Fernsehpanel bekommen. Hintergrund dieser Panelerweiterung ist die Frage, wie die AGF das Fernsehverhalten ihrer Test-Personen erfassen kann, wenn diese außer Haus vor der Glotze sitzen. Statt einer mobilen Lösung wählte man diese statistische Krücke. Befragung zeigen, dass 68,4 Prozent der Panelteinleher ab und an außer Haus fernsehen. Fast ebenso häufig - nämlich bei 64,4 Prozent der Teilnehmer sitzt ab und an Besuch mit vor der Gerät.
Gast schaut stellvertretend fern
Dieser Besuch nun ersetzt in der Zählung einen Panelisten, der zu besagter Zeit nicht ferngesehen hat. Das Prinzip etwas vereinfacht: Der Besucher im Panel-Haushalt A wird mit Alter und Geschlecht angemeldet und gezählt. Die Auswertungs-Software überprüft daraufhin, wo im Panel es einen Teilnehmer B gleichen Alters und Geschlechts gibt, der besagte Sendung nicht gesehen hat und eine Stunde vor und nach der Ausstrahlung den Fernseher nicht eingeschaltet hatte. Fiktiv geht man dann davon aus: Der war bestimmt unterwegs und hat bei A ferngesehen. B bekommt die Fernsehzeit des Gastes rein rechnerisch aufgebrummt. Der positive Nebeneffekt für die Sender: Die Gesamtreichweite erhöht sich.
Die Umstellung zum 1. Juli stellt für die AGF den weiteren Schritt in die digitale Zukunft dar. Mit neuer Technik sieht man sich nun gerüstet für das, was in der Welt der Nullen und Einsen noch kommen mag. Die Vielzahl der Programme und Übertragungswege stellte die Forscher nicht nur vor technische Probleme. So sind es vor allem auch konzeptionelle Fragen, mit denen sich die Sender im Vorfeld befassen. Derzeit noch unklar ist, wie man dem Trend begegnet, bei dem sich die Fokussierung der Zuschauer von Sendern auf einzelne Programm-Marken verlagert.
Neue Medien - neue Fragen
So lassen sich Produkte wie "Germany's next Topmodel" oder "Deutschland sucht den Superstar" nicht nur im Fernsehen schauen, sondern auch im Internet. Hier allerdings stellt sich dann zum Beispiel die Frage, ob lediglich der Abruf der kompletten Folge einer Ausgabe in der jeweiligen Mediathek für die Reichweiten-Messung erheblich ist, oder auch der Konsum bereits redaktionell erzeugter Schnipsel der Shows auf einzelnen Unterseite und Videoportalen. Hier dann wiederum stellt sich die Frage, ob nur durch den Sender selbst bereitgestelltes Material gezählt wird, oder auch die durch eifrige Zuschauer bei Youtube und Co. eingestellten Szenen. Spätestens hier dürfte man methodisch und technisch gewisse Grenzen erreichen.
Geradezu paradiesisch erscheinen gegen solche Fragen die Anfangsjahre der Reichweitenmessung ab 1963, in denen man lediglich festgehalten hat, ob ARD oder ZDF eingeschaltet waren und darüber ein bist vier mal pro Woche ein gedruckter Bericht versendet wurde. Diese Zeiten sind jedoch längst vorbei. Der Währungswechsel, der der AGF nun ins Haus steht, ist bereits die sechste Umstellung seit Beginn der Fernsehforschung. Die bislang letzte Änderung erfolgte im Jahr 2003, in dem Fernsehnutzung über einen digitalen Empfänger in die Messung mit einbezogen wurde.
Für die täglichen Quotenjunkies dürfte diese neue Messmethode folglich weniger von Interesse sein, als für die Fernsehforscher, Programm-Macher und Media-Entscheider, die sich mit den Reichweiten weit eingehender befassen, als lediglich am Vormittag einen Blick auf werberelevante Zielgruppe und Marktanteil zu werfen. Während die beiden Reports - der vorläufige und der endgültige - bisher eher technische Hintergründe hatten, die in Zeiten recht zuverlässiger Telekommunikationsnetze nach und nach an Bedeutung verloren haben, wird daraus nun eine Notwendigkeit der Messmethode.
Direkt im ersten Bericht spürbar werden dagegen künftig die Auswirkungen der Gäste-Nutzung sein. Hier allerdings wird es methodisch komplizierter. Denn es ist beileibe nicht so, dass die Gäste eine eigene Rubrik im Fernsehpanel bekommen. Hintergrund dieser Panelerweiterung ist die Frage, wie die AGF das Fernsehverhalten ihrer Test-Personen erfassen kann, wenn diese außer Haus vor der Glotze sitzen. Statt einer mobilen Lösung wählte man diese statistische Krücke. Befragung zeigen, dass 68,4 Prozent der Panelteinleher ab und an außer Haus fernsehen. Fast ebenso häufig - nämlich bei 64,4 Prozent der Teilnehmer sitzt ab und an Besuch mit vor der Gerät.
Gast schaut stellvertretend fern
Dieser Besuch nun ersetzt in der Zählung einen Panelisten, der zu besagter Zeit nicht ferngesehen hat. Das Prinzip etwas vereinfacht: Der Besucher im Panel-Haushalt A wird mit Alter und Geschlecht angemeldet und gezählt. Die Auswertungs-Software überprüft daraufhin, wo im Panel es einen Teilnehmer B gleichen Alters und Geschlechts gibt, der besagte Sendung nicht gesehen hat und eine Stunde vor und nach der Ausstrahlung den Fernseher nicht eingeschaltet hatte. Fiktiv geht man dann davon aus: Der war bestimmt unterwegs und hat bei A ferngesehen. B bekommt die Fernsehzeit des Gastes rein rechnerisch aufgebrummt. Der positive Nebeneffekt für die Sender: Die Gesamtreichweite erhöht sich.
Die Umstellung zum 1. Juli stellt für die AGF den weiteren Schritt in die digitale Zukunft dar. Mit neuer Technik sieht man sich nun gerüstet für das, was in der Welt der Nullen und Einsen noch kommen mag. Die Vielzahl der Programme und Übertragungswege stellte die Forscher nicht nur vor technische Probleme. So sind es vor allem auch konzeptionelle Fragen, mit denen sich die Sender im Vorfeld befassen. Derzeit noch unklar ist, wie man dem Trend begegnet, bei dem sich die Fokussierung der Zuschauer von Sendern auf einzelne Programm-Marken verlagert.
Neue Medien - neue Fragen
So lassen sich Produkte wie "Germany's next Topmodel" oder "Deutschland sucht den Superstar" nicht nur im Fernsehen schauen, sondern auch im Internet. Hier allerdings stellt sich dann zum Beispiel die Frage, ob lediglich der Abruf der kompletten Folge einer Ausgabe in der jeweiligen Mediathek für die Reichweiten-Messung erheblich ist, oder auch der Konsum bereits redaktionell erzeugter Schnipsel der Shows auf einzelnen Unterseite und Videoportalen. Hier dann wiederum stellt sich die Frage, ob nur durch den Sender selbst bereitgestelltes Material gezählt wird, oder auch die durch eifrige Zuschauer bei Youtube und Co. eingestellten Szenen. Spätestens hier dürfte man methodisch und technisch gewisse Grenzen erreichen.
Geradezu paradiesisch erscheinen gegen solche Fragen die Anfangsjahre der Reichweitenmessung ab 1963, in denen man lediglich festgehalten hat, ob ARD oder ZDF eingeschaltet waren und darüber ein bist vier mal pro Woche ein gedruckter Bericht versendet wurde. Diese Zeiten sind jedoch längst vorbei. Der Währungswechsel, der der AGF nun ins Haus steht, ist bereits die sechste Umstellung seit Beginn der Fernsehforschung. Die bislang letzte Änderung erfolgte im Jahr 2003, in dem Fernsehnutzung über einen digitalen Empfänger in die Messung mit einbezogen wurde.