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"Ich heirate eine Familie"
10:15 bis 11:00 ZDF

Die Schumanns feiern in diesem Jahr sowas wie Silberhochzeit. Angie und die Kinder, der Werbegrafiker Werner, Hund Lulu und Meerschweinchen Bommel waren die Zutaten dieser erfolgreichen ZDF-Serie, die 1983 erstmals das für die damalige Zeit eher noch heikle Thema Patchwork-Familie in einer Unterhaltungs-Serie angegangen ist - und das ausgesprochen leichtfüßig und amüsant. Das wundert nicht, stammen die Bücher doch aus der Feder von Curth Flatow, der neben TV-Filmen auch zahlreiche erfolgreiche Boulevard-Komödien geschrieben hat.
 
Sicher: Die Erzählweise der Serie kommt ein wenig altbacken daher. Eine sich erschließende Chronologie der Ereignisse zum Beispiel sucht man zu Weilen vergebens. Doch wenn man sich noch einmal in die Serie, die das ZDF derzeit sonntags vormittags wiederholt, fallen lässt, so findet man hier, was man bei manchen hiesigen Produktionen zu Weilen verzweifelt sucht: Erzählerische Leichtigkeit verbunden mit ausgefeilten Dialogen und zahlreichen Seitenhieben auf das gesellschaftliche Leben. Und wer hätte es gedacht: Beim ZDF durfte bereits vor 25 Jahren in einer Familienserie eine nahezu gänzlich unbekleidete junge Dame - nicht Julia Biedermann! - mehrere Minuten verhältnismäßig unmotiviert im Bild sitzen, um den Lebemann-Charakter von Werner Schuhmann zu unterstreichen. Nostalgiker und Serien-Interessierte sollten unbedingt mal wieder reinschauen! Das ZDF zeigt an diesem Sonntag die dritte Folge.
 
"The Omid Djalili Show"
23:45 bis 0:15 WDR

Britische Comedy hat sich der WDR eingekauft und zeigt von nun an jeweils sonntags sechs Folgen der "Omid Djalili Show" aus dem Hause BBC. Laut Eigenwerbung des Kölner Senders "einer der größten Comedians, die Großbritannien derzeit zu bieten hat." Ob dem so ist, sei dahingestellt. Fest steht: Omid Djalili, der als "berühmtester und einziger Stand-Up-Comedian halbwegs iranischer Herkunft" gilt ist wirklich komisch. Ein Schwerpunkt seines Humor- Schaffens sind Vorurteile und Fakten über die Kultur des Nahen Ostens. So ist er in einem seiner Einspielfilme zum Beispiel als feingeistiger Regisseur zu sehen, der die Videobotschaften Osama Bin Ladens künstlerisch aufwerten will. Dankbar sein darf man dem WDR für die Entscheidung, die Sendung in ihrer Originalversion mit deutschen Untertiteln zu zeigen. Ähnlich wie bei Monty Python, bei deren "Flying Circus" der WDR genauso verfuhr, funktioniert diese Comedy tatsächlich nur im Original.

Montag, 14. Juli
 
"Aufstand der Alten"
19:25 bis 20:15 SciFi (Pay-TV)

Das ZDF hat viel Geld in ein futuristisches "So könnnte es kommen"-Doku-Drama gesteckt und verwertet es nun auf mehreren Kanälen. So hat die dreiteilige Reihe, in der es um eine mysteriöse Verschwörung der Politik in der Zukunft geht, und in der die alten Mitbürger ein massives Problem darstellen, nun auch einen Verwertungskanal im Bezahlfernsehen gefunden. Inhaltlich bietet der "Aufstand der Alten" eine gute Idee, die  mit oppulenter Optik umgesetzt wurde. Mitunter gibt es einige dramaturgischen Schwächen, die der Thematik geschuldet sind. In der Hauptrolle ist Bettina Zimmermann als investigative ZDF-Reporterin der Zukunft zu sehen. Nach der Erstausstrahlung im ZDF gab es einen kleinen Aufstand der Zuschauer. Manch einer lastete der Sendung an, sie bewerbe übermäßig stark die Notwendigkeit  für eine privaten Altersvorsorge.
 
"Doctor's Diary - Männer sind die beste Medizin"
20:15 bis 21:15 RTL

Einschalten! Dann gibt es vielleicht auch eine zweite Staffel. Die Serie, von der am Montag die fünfte von insgesamt acht Folgen zu sehen ist, bietet angenehm beschwingte Unterhaltung ohne Plattheiten mit einem gut aufgelegten Ensemble und durchdachten Dialogen. Es geht um Assistenzärztin Gretchen Haase, die sich nicht nur in ihrem neuen Job in der Klinik behaupten muss, sondern auch auf der Suche nach dem Mann fürs Leben ist. Chaos natürlich programmiert. Auch wenn sich die Serie an prominente internationale Vorbilder anlehnt: So hat man's noch nicht gesehen.
 
"Die fetten Jahre sind vorbei"
22:45 bis 0:45 Das Erste

Hans Weingartners Film um junge Menschen, die sich als "Erziehungsberechtige" der Berliner Kommerz-Bonzen aufspielen,  sorgte im Jahr 2004 in Cannes für Aufsehen. Es war der erste deutsche Beitrag beim Filmfestival seit 1993. Der komplett mit digitalen Videokameras gedrehte Film mit seiner ein wenig verkopften Handlung und zum Teil fragwürdigen revolutionären Ansätzen besticht durch seine Darsteller: Mit Daniel Brühl, Julia Jentsch und Stipe Erceg sind die aufstrebenden Stars am deutschen Schauspiel-Himmel zu sehen. In die Rolle des zum Bonzen verkommenen 68ers schlüpfte Burghart Klaußner. Neben viel sogenannter Systemkritik gibt es auch eine recht interessante Liebesgeschichte zu sehen.

Dienstag, 15. Juli

"Der Popolski-Show"
17:15 bis 17:45/21:45 bis 22:15/0:00 bis 0:30 Eins Festival

Opa Popolski hat vor hundert Jahren die Popmusik erfunden und erwartet eine glamouröse Gala im Fernsehen. Als die nicht kommt, hackt sich die Familie selbst in den Sendemast ein und veranstaltet eine eigene Show aus der heimischen Plattenbauwohnung. Mit von der Partie ist Achim Hagemann, einst Pianist von Hape Kerkeling bei "Total Normal". An diesem Dienstag wiederholt Eins Festival die dritte von drei Folgen, die ursprünglich im WDR zu sehen waren und sich dort schnell zum Geheimtipp entwickelt haben.

"Pastewka - Ohne Worte"/"Bastian Pastewka in..."
21:15 bis 22:20 Super RTL

Bevor es Bastian Pastwka mit der nach ihm benannten Serie wieder zu Sat.1 verschlagen hat, war er zwischenzeitlich für RTL im Einsatz. Die dabei entstandene Archiv-Ware zeigt nun Super RTL. Und man kann sie sich getrost noch einmal anschauen - denn Bastian Pastewka ist, egal auf welchem Sender, witzig! Bei "Ohne Worte" handelt es sich um eine Sketch-Comedy, in der Hauptdarsteller Pastwka - genau! - ohne Worte auskommt. "Bastina Pastewka in..." ist eine Reisreportage.

"Die Özdags"
22:00 bis 22:30 WDR

"Die Fussbroichs" waren ein TV-Ereignis. Die Ereignisse im Leben der Kölner Arbeiter-Familie begründeten in Deutschland das Doku-Soap-Genre und die Helden der Serie - Fred und Annemie - wurden zu Stars des Normalen. Das gleiche Team machte sich im schließlich daran, den Alltag der türkischen Familie Özdag  aus Köln in bekannter Manier mit der Kamera zu begleiten. Nun startet der WDR die zweite Staffel.