Auch hier gibt es die ersten Ansätze: Ein elektronischer Programmführer – EPG – in der Box, einer im Festplattenrekorder und Themenkanäle bei den Paketanbietern. Wie geht’s da weiter?
Das muss zusammenkommen. In den USA gibt es schon Entwicklungen dieser Art. Wir haben auch hier mit intelligenten EPGs – zum Beispiel von „More TV“ oder „Hörzu“ – die ersten richtigen Ansätze. Generell bieten die Kabelnetzbetreiber noch nicht genügend Service um ihre Pakete. Auch T-Home hat noch einen erheblichen Bedarf rund um den Style seines Produkts. Die Oberfläche ist dort vorhanden, wird aber noch zu wenig genutzt. Da ist es ja nur noch eine Frage des HTML-Codes. Im Kabel stehen da noch größere Überlegungen hinter.
Wie steht Deutschland bei der Digitalisierung denn im internationalen Vergleich da?
Wir sind wieder mal Nachzügler. Das modernisierte Kabel liegt gut im Rennen, der Satellit wegen der fehlenden Verschlüsselung eher schlecht. DSL steht erst am Anfang. IPTV gibt es auch bei unseren Nachbarn schon in viel höheren Anschlusszahlen. In der Digitalpenetration sind wir nur unteres Drittel. Deswegen müssen wir jetzt die Migration hinkriegen und dafür auch einen klaren Zeitpunkt für die Analogabschaltung definieren.
Wann sollte der sein?
Nach wie vor bin ich der Meinung, dass Mitte 2009 der richtige Zeitpunkt ist. Dann haben wir noch ein halbes Jahr, um die Marschroute zu diskutieren und zwei Jahre für die Umsetzung. Dagegen steht die jetzige Praxis, den Sendern analoge Kanäle "abzuschwatzen" und sie unter Druck zu setzen. Da das scheinbar einvernehmlich ist, sehen die Landesmedienanstalten keine Notwendigkeit, in den Markt einzugreifen. Das ist aber ein intransparentes und zudem ein unwürdiges Verfahren.
Ein starkes Schlusswort. Da bleibt eigentlich nur, unsere obligatorische Frage zu stellen: Wofür könnte denn unser Kürzel DWDL stehen.
Voller Zuversicht sage ich: Digital wird das Land.
Herr Lauff, vielen Dank für das Gespräch.