Aber Sie haben keine Scheu vor dem direkten Duell. Beim "Bundesvision Song Contest" haben sie hingegen reagiert, wie auch Sat.1, die eine Woche zuvor mit einer neuen Show erst nach "Deutschland sucht den Superstar" ab 21.30 Uhr starten...
Den "Bundesvision Song Contest" hatten wir ursprünglich für den Samstag terminiert. Dann haben wir aber alle gesehen, wie stark "Deutschland sucht den Superstar" gestartet ist und dann muss man auch die Entscheidung fällen können, nicht dagegen anzutreten. Musik gegen Musik: Der "Bundesvision Song Contest" wäre keine programmliche Alternative gewesen und da das Format auch Stefan Raab sehr am Herzen liegt, haben wir unseren Event einen Tag vorgezogen. Aber diesen Samstag können wir dem Zuschauer die Qual der Wahl nicht ersparen (lacht).
Stefan Raab hat in Interviews nie grundsätzlich ausgeschlossen, auch mal gleichzeitig gegen "Wetten, dass..?" anzutreten. Würde es Sie reizen, das mal auszuprobieren?
Sagen wir so: Es ist sicher nicht mehr unmöglich gegen "Wetten, dass..?" zu gewinnen aber ich würde es genauso wie Stefan Raab gerne einmal offen lassen. Gegenwärtig planen wir das nicht. Wir würden den Zuschauer vor die Wahl stellen, ob er "Wetten, dass..?" oder das, was vielleicht einmal das neue "Wetten, dass..?" werden kann, anschauen soll. Und der Gedanke, dass sich dann Familien darüber streiten, was am Samstagabend geschaut werden soll, ist nicht gerade sympathisch. Aber eines Tages kann es soweit sein; dann fordern wir Gottschalk heraus.
Seit 1. Januar leitet Matthias Alberti die Geschäfte bei Sat.1: Ändert das etwas am Miteinander der beiden größten Sender der Sendergruppe?
Zunächst einmal freue ich mich für ihn und gratuliere ihm zum neuen Posten. Er ist einer der größten im deutschen Fernsehgeschäft und sicher bestens geeignet für die Aufgabe. So reibungslos wie die Personalie bei den Kollegen geklärt wurde, so reibungslos - da bin ich mir sicher - führe ich mit Matthias Alberti die gute Zusammenarbeit fort, die ich auch schon mit Roger Schawinski gepflegt habe.
Jetzt haben Herr Alberti und Herr Bolten schon Nachwuchs in Form kleiner digitaler PayTV-Programme bekommen. Wann folgt ProSieben?
Es liegt nahe, dass wir den Kollegen folgen, aber derzeit liegen keine konkreten Pläne dafür vor. Man muss auch ganz ehrlich sagen: Ein ProSieben im PayTV gibt es schon und es heißt Premiere. Die Kollegen zeigen die besten Spielfilme und Serien aus Amerika in Ihrem Marktsegment. Daher ist es für die Marke ProSieben nicht so einfach, einen sinnvollen Sprung ins PayTV zu machen. Wir überlegen deshalb u.a. auch ob es etwas geben kann, was vielleicht im FreeTV noch gar nicht so stark bei uns vertreten ist, aber im PayTV gut zu unserer Marke passen würde.