Foto: Tom WagnerDie letzten Jahre haben so tolle Begriffe wie "Spaßgesellschaft" und "Comedywelle" hervorgebracht...

Spaßgesellschaft war ein Begriff, der mir schon immer auf den Senkel gegangen ist. Ich habe immer das Gefühl, dass in dem Begriff etwas Anklagendes mitschwingt und das finde ich überflüssig. Ich habe auch die Nase voll von diesen "Schluss mit lustig"-Büchern von professionellen Schlechte-Laune-Machern. Gerade so Leute wie Peter Hahne, die auch noch mit religiösem Hintergrund agieren.  Ich möchte sehr gerne Spaß am Leben haben und möchte das mit möglichst vielen Leuten teilen. Spaß wird leider immer noch bei vielen mit Oberflächlickeit gleichgesetzt und das ist furchtbar. Der Begriff Comedywelle hat ja auch immer einen negativen Beigeschmack gehabt. Da fragten Menschen besorgt, ob das richtig ist, dass man Spaß am Leben haben hat. Jetzt hatten wir die Fußball-WM in Deutschland und die ganze Welt hat gesehen, dass Deutschland gar nicht so ist, wie man immer dachte. Mich hat das sehr glücklich gemacht. Die Engländer sind schon im Viertelfinale nach Hause gefahren, weil sie die gute Laune nicht ertragen haben.

Im Januar gehen Sie mit Ihrem neuen Programm "Nuhr die Wahrheit" auf Tour, waren bis jetzt noch mit dem alten Programm unterwegs und haben zwischendurch den Jahresrückblick aufgenommen: Schon mal durcheinander gekommen?

Ja, da bin ich im Moment hart an der Grenze. Im November habe ich das erste Mal das Gefühl gehabt, dass ich fast zu viel mache. Jahresrückblick beim ZDF heißt ja auch eine Viertelstunde mehr Text - weil die Werbepausen wegfallen. Und diesen Text schreibe ich ja selbst. Ich lege bei meinen Programmen großen Wert darauf, dass das ein Prozess ist, der bei mir anfängt und bei mir aufhört. Teile aus dem Jahresrückblick kommen übrigens auch in ein Buch, dass ich nebenher schreibe. Ich schreibe auch schon an einem weiteren Buch, dass nah am nächsten Bühnenprogramm ist. Dann arbeite ich noch an einem Bildband, der die Reisen, die ich gemacht habe, dokumentiert. Ich würde sagen: Das Jahr hat für mich 100 Tage zu wenig.
 


Und sind Sie der Versuchung erlegen im Jahresrückblick oder beim derzeitigen Programm schon mal einen Gag des neuen Programms auszuprobieren?

Im Programm versuche ich die Sachen nicht zu verbraten. Die Leute sollen ja wiederkommen. Aber natürlich gibt es immer mal Überschneidungen. Das neue Programm ist dann schon ein klarer Schnitt. Im neuen Programm sind keine Texte aus dem alten drin. Ich weiß zwei Wochen nach einem Programm sowieso nicht mehr was ich da erzählt habe.

Dann bleibt noch eine Frage übrig: Wofür könnte unser Kürzel DWDL stehen?


(überlegt) Deutschland wird deutlich lustiger! Da hat der Name was Prophetisches.