Wer sich allerdings verabschiedet, ist Günther Jauch: Zumindest macht er ab kommenden Sommer Polittalk im Ersten...
Günther Jauch produziert und moderiert sehr erfolgreich Sendungen für RTL und wird das auch dann weiter tun, wenn er bei der ARD wie geplant eine sonntägliche Talk-Show übernimmt.
Aber im WDR zeigt Frank Plasberg seit längerem wie eine politische Talkshow erfolgreich sein kann und in ihrer Anmutung auch junge Zuschauer anzieht...
Ja, "Hart aber Fair" ist eine gut gemachte Sendung, die im WDR ein Stammpublikum hat. Offenbar glaubt man aber in der ARD nicht so recht an das Konzept, sonst hätte man ja IHN bundesweit mit der Sendung als Ersatz für Sabine Christiansen antreten lassen. In Wahlkampfzeiten wurde Plasbergs konzeptgleiches Format unter anderem Namen vom WDR direkt in die ARD befördert - es war dort nicht überragend erfolgreich.
Das Arbeitsleben des Peter Kloeppel ist also trotzdem weiterhin ausfüllend?
Es ist jedenfalls so ausfüllend und erfüllend, dass ich mich jeden Tag auf die Arbeit freue.
Sie sind seit über zwölf Jahren Anchorman von "RTL aktuell" und haben kein geringes Arbeitspensum. Wie lange kann man das machen?
Sehe ich so geschafft aus? (lacht) Eines vorweg: In erster Linie bin ich Journalist. Für diesen Beruf habe ich mich mit 25 Jahren entschieden und habe das nie bereut. Für mich als Journalist ist es eine Herausforderung und Erfüllung zugleich, jeden Tag eine Sendung zu machen, die von vier bis fünf Millionen Menschen gesehen wird. Offensichtlich machen wir etwas richtig mit unseren Sendungen von Punkt 6 bis hin zum Nachtjournal, sonst hätten wir diesen Erfolg nicht. Wenn Sie fragen, wie lange man so was machen kann: ich weiß es nicht. Der Weg ist das Ziel. Entscheidend ist, dass die Zuschauer unsere Sendungen einschalten. Und trotzdem fällt irgendwann für mich der Hammer. Damit muss ich dann leben. Und ich garantiere Ihnen: ich werde es auch überleben.
Können Sie eigentlich entspannt Urlaub machen?
Ich kann gut Urlaub machen, weil ich weiß, dass dieses Team hier unter der Führung von Michael Wulf, dem geschäftsführenden Chefredakteur, und mir gute Arbeit leistet, auch, wenn ich mal ein paar Wochen nicht im Hause bin.
Urlaub ganz ohne Handy, Internet und Zeitung?
(lacht) Nein, natürlich nicht. Ich lese meine eMails, schaue in die Zeitung und schalte auch mal den Fernseher ein. Dazu bin ich dann doch zu sehr Journalist. Aber ich muss nicht aus 10.000 Kilometern Entfernung unserem Team sagen, was meiner Meinung nach der Aufmacher am Abend ist.
Herr Kloeppel, herzlichen Dank für das Gespräch.