Herr Füllgrabe, „Die große Disney Quizshow“, die am Freitag bei Sat.1 läuft, ist für Sie die erste Prime-Time-Show, die Sie alleine moderieren. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Ihnen dieser Moderationsjob angeboten wurde?

Ich weiß noch ziemlich genau, wo ich zu dieser Zeit war und zwar für "Galileo - Mission Wissen Weltweit“ in Bogotá, Kolumbien. Ich hatte daher eine sehr schlechte Telefonverbindung. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, wer am anderen Ende des Telefons war. Alles, was ich hörte war ein Knacken und irgendetwas von Disney. Das nächste, was ich verstanden hatte, war Kai Pflaume, woraufhin ich dachte, dass mich jemand veräppeln will. Ich wusste aber, dass ich einen Tag später wieder zurück in Deutschland sein werde und habe dann von dort zurückgerufen. Da fiel der Groschen erst so richtig. Im ersten Moment habe ich geschluckt, aber kurz daraufhin habe ich mich richtig gefreut. Das ist natürlich ein tolle Chance, die ich von Sat.1 bekomme und dass ich etwas machen darf, was sich von meiner Arbeit als Extrem-Reporter für „Galileo“ unterscheidet.

Worin liegt der Reiz der neuen Aufgabe?

Was ich toll an der Moderation finde, ist die Zusammenarbeit mit Menschen, was bei der „Großen Disney Quizshow“ auch wieder der Fall ist. Es ist natürlich etwas anderes, wenn ich für „Galileo“ im Dschungel mit der französischen Fremdenlegion trainiere, oder andere extreme Sachen mache. Außerdem liebe ich Kinder über alles und finde es toll, etwas mit Kindern machen zu dürfen. Die Kombination aus Kindern, Publikum, Prominenten - und ich darf dabei sein, das ist einfach super. Thematisch ist es auch sehr dankbar, weil die Disney-Filme einfach toll sind. Sie ziehen über Generationen hinweg Leute in ihren Bann.

Letztes Jahr gab es die Show mit Kai Pflaume schon einmal, gibt es abgesehen vom neuen Moderator noch weitere Änderungen?

Warum große Änderungen? Die erste Show war  sehr erfolgreich. Aber nachdem mit mir ein anderer Frontmann auf der Bühne steht, gibt es natürlich schon alleine dadurch gewisse Veränderungen. Mein persönlicher Wunsch war es in allererster Linie diese große Bühne mit Leben zu füllen. Man kann nicht erwarten, dass ich komme und bei meiner ersten Show als alleiniger Moderator alles über den Haufen werfe. Im Vorfeld hab ich mich, soweit möglich, eingebracht, gerade was die Spiele und Action-Parts angeht. Das Schöne war, dass ich als Grünschnabel sogar um Rat gefragt wurde.

Konnten Sie die Bühne denn mit Leben füllen, beziehungsweise waren Sie zufrieden mit Ihrer Premiere?

So eine Chance ist natürlich auch mit einer gewissen Erwartungshaltung verknüpft. Ich hatte aber das Gefühl, dass alle zufrieden waren. Ich möchte gerne bei allem, was ich mache hundert Prozent geben, ich bin sozusagen Hundert-Prozent-süchtig. Ich meine: Wir reden von Prime-Time, wer hat schon die Chance, sich dort positionieren zu dürfen. Ich selbst war auch zufrieden. Ich bin aber mir sicher, dass ich es in Zukunft noch besser hinbekommen kann, wenn ich mehr Erfahrung gesammelt habe. Was mir persönlich sehr wichtig war, war die Rückmeldung von den über 400 Zuschauern im Studio. Der Fokus der Arbeit darf nie verschwinden, das ist der Zuschauer.

Haben Sie eigentlich ihren Vorgänger Kai Pflaume angerufen und nach Tipps gefragt?

Nein, das gab die Zeit auch gar nicht her, weil ich durch „Galileo“ sehr viel unterwegs bin. Ich muss gestehen, dass ich Kai Pflaume persönlich leider gar nicht kenne, was sich hoffentlich noch ändern wird, denn ich habe großen Respekt vor dem, was er schon gemacht hat. Aber ich habe sehr viele Gespräche mit dem Produzenten und den Redakteuren geführt. Ich habe mir die Show natürlich nochmals auf DVD angeschaut, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Entscheidend für mich als Newcomer war es wirklich nicht ins Kopieren zu verfallen. Auf der Bühne muss jeder seinen eigenen Stil finden. Natürlichkeit ist ein entscheidender Faktor. Sich einerseits, wenn möglich, Rat zu holen, aber andererseits das Ganze mit Leben der eigenen Person zu füllen.