Sven FrobergWie genau sollen beim Benefiz-Spiel Gelder für Haiti zusammen kommen?

Die Idee war nicht ohne Partner möglich. Da ist zum Beispiel Andreas Rettig, der Manager des FC Augsburg zu nennen. In deren Stadion werden wir das Spiel im Anschluss an ein Zweitliga-Spiel austragen. Damit haben wir schon einmal mehrere tausend Zuschauer im Stadion. Ein Großteil der Ticket-Erlöse wird ebenso gespendet wie ein Teil der Werbeeinnahmen vom kommenden Sonntag. Und wir werden die Zuschauer aufrufen telefonisch oder via SMS zu spenden. Da bedienen wir uns der Infrastruktur des Red Nose Day.

Rote Nasen sind doch ein tolles Stichwort für das Thema Boxen. Was hat Sat.1 dazu bewegt einen Box-Kampf ins Programm zu nehmen?

Es ist ja nicht so, dass Sat.1 zum ersten Mal Boxen zeigt. Wir haben eine alte Box-Tradition. Bis vor neun Jahren hatte Sat.1 regelmäßig Box-Kämpfe im Programm. Die Klitschkos standen zum Beispiel zuerst bei Sat.1 im Ring.
 

 
Wobei das jetzt fast ein Jahrzehnt her ist. Also: Wie kommt es zum Box-Comeback?

Der Boxsport hat so seine eigenen Regeln. Boxställe sind permanent in Gesprächen mit Fernsehsendern, um für ihre Schützlinge mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen. Denn wer boxt, will ja auch gesehen werden und wer einen Boxer sponsort, will auch, dass es gesehen wird. So kam Box-Promoter Ahmet Öner, den ich noch aus DSF-Zeiten kenne, auf den Sender Sat.1 zu und stellte uns Steffen Kretschmann vor. Jetzt hatte der seinen letzten Kampf gegen den Russen Denis Bachtow allerdings verloren. Das klingt jetzt erstmal nicht nach der idealen Ausgangssituation…

In der Tat...

Ja, aber wir sehen gerade darin die Chance. Wir zeigen am 27. März die Revanche gegen Bachtow. Wir nennen es den „Kampf seines Lebens“. Der gute Deutsche gegen den bösen Russen - das hat schon immer gut funktioniert. Nicht nur bei „Rocky“. Die Entscheidung für den Versuch fiel nicht schwer, auch wenn uns klar ist, dass wir mit einem unbekannten Boxer neu anfangen. Perfekt ergänzt wird der Box-Abend im Vorfeld durch eine vierteilige Dokumentation aus dem Hause Constantin, die Kretschmanns Vorbereitung begleitet.  

Bleibt es bei einem Kampf oder wollen Sie Boxen bei Sat.1 wieder etablieren?


Wir werden erst einmal die Erfahrungen auswerten. Wenn sportlicher Erfolg, Einschaltquote und Erfolg im Werbemarkt stimmen, sehen wir weiter. Aber Boxen ist kein Selbstläufer, deswegen warten wir ab. Boxen ist „alt“ geworden. Wenn man sich die Einschaltquoten von Boxkämpfen abseits der ganz großen Stars anschaut, dann merkt man, wie schwierig es ist, junge Zuschauer für den Sport zu begeistern. Das wird die größte Herausforderung.