Anke EngelkeEine Erkenntnis aus eigener Erfahrung?

Als ich das erste Mal mit denen zu tun hatte, war ich noch ganz jung und naiv. Das ist damals total in die Hose gegangen. Ich habe es dann später noch einmal versucht, weil ich mir gesagt habe, man muss ja mit denen reden. Tatsächlich wäscht ja eine Hand die andere. Wenn die Medien nicht darüber berichten, was ich Neues gemacht habe, dann schaut ja auch niemand zu. Aber meine Hand ist sauber und die der Anderen ist schmutzig.

Kommen wir zu "Ladykracher": Die neue Staffel wirkt anders, aktueller und politischer. Stimmt der erste Eindruck?

Ja, für mich trägt diese Staffel einen deutlichen 2009-Stempel. Jetzt bin ich da, wo ich hin wollte. Meine Arbeit hat ein Jahrgangs-Etikett, weil es so etwas wie ein Zeitzeugnis ist. Natürlich ist es keine Guido Knopp-Doku und kein Spiegel-Almanach, aber es zeigt das Leben in diesem Jahr. Ich bin inzwischen 43, ich kann keine Sachen mehr machen, die keinen Stellenwert haben. Das ist jetzt nicht ganz so didaktisch gemeint, wie es jetzt klingt. Ich möchte einfach kurze Momente schaffen, in denen die Menschen sagen, "das ist 2009, ich erinnere mich“, etwa beim Thema Wirtschaftskrise.
 

 
Damit hebt sich „Ladykracher“ ja noch einmal vom Comedy-Einerlei ab. Dürfte manchem Sender aber auch nicht so recht sein. Stichwort: Wiederholbarkeit.

Die Sender haben eventuell Angst davor, dass sich das nicht wiederholen lässt, aber ich behaupte man kann das wiederholen. Man kann es nur nicht mehr als neu verkaufen. Aber eine gute Wiederholung ist doch besser als zeitlos belanglos produzierte Billigware.

Aber nicht nur inhaltlich auch von der Form her ist die Staffel ja anders....


Wir sind experimenteller, was die Form angeht, machen längere Sachen, weil wir einfach spielfreudig sind. Die Kollegen und Freunde um mich herum haben einfach auch Lust etwas auszuprobieren, Lust auf Risiko. Dazu gibt es aber auch in der neuen Staffel bekannte Figuren und typische "Ladykracher"-Momente, die einfach eine sichere Bank sind.