
Das, was wirklich alle schauen sind Kanzler-Duelle, "Wetten, dass..?", Finalshows von "DSDS" und den "Topmodels" oder Fußball-Länderspiele. Comedy dagegen ist immer ein bisschen die Laus im Pelz. Und so soll das bitte auch bleiben. Wie soll Humor für das größtmögliche Publikum aussehen? Bei der "Wochenshow" war nichts kreativ lähmender als die starke Quote der Vorwoche, weil wir uns alle imaginär auf die Schulter geklopft haben und zufrieden waren. Und schon entsteht nichts Neues. Das will ich nie wieder haben.
Lähmend wirkt auf mich manchmal die Innovation in Programm, aber auch die Programmierung im deutschen Fernsehen...
Ja, ich glaube auch, man möchte im Grunde das Bewährte halten und nicht mehr überraschen. Da Fernsehen machen aber auch ein Geschäft ist und viel Geld und Arbeitsplätze daran gekoppelt sind, kann ich das in Teilen verstehen. Vielleicht sorgt die Krise ja dafür, dass manches alte Erfolgsrezept überdacht wird.
Vergleicht man das mal mit den USA, wo sich die Sender im Grunde jedes Jahr neu erfinden, sind wir sehr beständig in der Programmierung. Das freut die Sender zunächst einmal. Aber wird das vielleicht mal zum Bumerang?
Die Amerikaner haben einen größeren Output, aber sie haben auch einen größeren Markt. Das muss man zur Ehrenrettung der Deutschen Programme dazusagen. Und was immer vom us-amerikanischen Fernsehen bei uns ankommt ist ja auch nur die Spitze der guten Unterhaltung. Auch in den USA wird wahnsinnig viel Schrott gesendet, besonders in der Daytime. Und in der dortigen Primetime verschwinden quotenschwache Sendungen ja noch viel schneller als bei uns. Die Gefahr der vorzeitigen Absetzung einer Sendung ist in Krisenzeiten bei uns deutlich geringer geworden. Früher hat man gesagt "Komm, weg mit dem Ding - wir haben ja noch drei andere Formate in der Pipeline". Heute ist da meist nichts mehr. Da fällt die Geduld mit einer Sendung schon mal leichter.
Und inzwischen sind ja eh weite Programmflächen mit aus dem Ausland adaptierten Formaten gefüllt...
Die Lizenz-Rechte von erfolgreichen Show-Formaten einzukaufen, ist – bei allem Respekt - noch keine Kunst. Mir hat mal jemand gesagt: Noch wichtiger sei es, auf der Erfolgswelle reitend schon an morgen zu denken. Es müssten auch Ideen auf Lager sein, die man ausführt, sobald die Marken schwächeln, auf die man sich lange gestützt hat. Aber wie sehen die neuen Show-Ideen überwiegend aus: „Das Sommermädchen“, "Giulia in Love" oder "Gina-Lisas Best Buddy"! Also da frage ich mich ernsthaft: Wo ist denn da die Kontrollinstanz, wo ist denn mal eine Rechnungsabteilung oder eine Marktforschung, wenn man dies mal brauchen könnte? Da muss doch mal irgendjemand laut "Stopp!" rufen und darauf hinweisen, dass man sich damit schadet.
Aber kann man da nicht auch mal stolz auf das Publikum sein, dass sie solche Sendungen meist mit schlechter Quote abstrafen?
Leider sind diese Formate meist so billig produziert, dass es nicht einmal weh tut, wenn die Quote schlecht war. Diese, wohlgemerkt nur diese Klientel der Fernsehmacher spürt keinen Schmerz, wenn sie ihr eigenes misslungenes Programm sieht, wenn sie kritische Leserbriefe bekommt oder die Quote schlecht ist.
Wobei man fairerweise sagen muss, dass es auch effiziente, also kostengünstige Programmierungen geben muss, damit sich besseres Programm an anderer Stelle finanzieren lässt...
Natürlich soll es auch die einfache Fernsehkost geben. Im Übrigen: Gutes Fernsehen muss auch nicht zwingend wahnsinnig teuer sein. Aber jetzt kommt noch ein Problem dazu, das lange niemand für möglich gehalten hätte: Es werden Werbegelder aus dem Fernsehen abgezogen.
Die Amerikaner haben einen größeren Output, aber sie haben auch einen größeren Markt. Das muss man zur Ehrenrettung der Deutschen Programme dazusagen. Und was immer vom us-amerikanischen Fernsehen bei uns ankommt ist ja auch nur die Spitze der guten Unterhaltung. Auch in den USA wird wahnsinnig viel Schrott gesendet, besonders in der Daytime. Und in der dortigen Primetime verschwinden quotenschwache Sendungen ja noch viel schneller als bei uns. Die Gefahr der vorzeitigen Absetzung einer Sendung ist in Krisenzeiten bei uns deutlich geringer geworden. Früher hat man gesagt "Komm, weg mit dem Ding - wir haben ja noch drei andere Formate in der Pipeline". Heute ist da meist nichts mehr. Da fällt die Geduld mit einer Sendung schon mal leichter.
Und inzwischen sind ja eh weite Programmflächen mit aus dem Ausland adaptierten Formaten gefüllt...
Die Lizenz-Rechte von erfolgreichen Show-Formaten einzukaufen, ist – bei allem Respekt - noch keine Kunst. Mir hat mal jemand gesagt: Noch wichtiger sei es, auf der Erfolgswelle reitend schon an morgen zu denken. Es müssten auch Ideen auf Lager sein, die man ausführt, sobald die Marken schwächeln, auf die man sich lange gestützt hat. Aber wie sehen die neuen Show-Ideen überwiegend aus: „Das Sommermädchen“, "Giulia in Love" oder "Gina-Lisas Best Buddy"! Also da frage ich mich ernsthaft: Wo ist denn da die Kontrollinstanz, wo ist denn mal eine Rechnungsabteilung oder eine Marktforschung, wenn man dies mal brauchen könnte? Da muss doch mal irgendjemand laut "Stopp!" rufen und darauf hinweisen, dass man sich damit schadet.
Aber kann man da nicht auch mal stolz auf das Publikum sein, dass sie solche Sendungen meist mit schlechter Quote abstrafen?
Leider sind diese Formate meist so billig produziert, dass es nicht einmal weh tut, wenn die Quote schlecht war. Diese, wohlgemerkt nur diese Klientel der Fernsehmacher spürt keinen Schmerz, wenn sie ihr eigenes misslungenes Programm sieht, wenn sie kritische Leserbriefe bekommt oder die Quote schlecht ist.
Wobei man fairerweise sagen muss, dass es auch effiziente, also kostengünstige Programmierungen geben muss, damit sich besseres Programm an anderer Stelle finanzieren lässt...
Natürlich soll es auch die einfache Fernsehkost geben. Im Übrigen: Gutes Fernsehen muss auch nicht zwingend wahnsinnig teuer sein. Aber jetzt kommt noch ein Problem dazu, das lange niemand für möglich gehalten hätte: Es werden Werbegelder aus dem Fernsehen abgezogen.