Jan KühlWas sind denn aus Vermarktersicht die Programmhighlights von RTL II in den kommenden Monaten?

Nach mehrmaligem Präsentieren des RTL II-Programms bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass mir alles gut gefällt (lacht). Besonders erwähnen möchte ich die neue Staffel von „Zuhause im Glück“ oder die ‚Next Generation‘ der „Kochprofis“, die eine extrem gute Truppe sind. Wir haben mit dem „Trödeltrupp“ ein, wie ich finde, vernünftiges Angebot in der Pre-Primetime für die Zeiten ohne „Big Brother“. Darauf sind wir mächtig stolz. Es ist, wie sie wissen, eine extrem schwierige Zeitschiene, in der letztendlich der Tag entschieden wird. Und in der vergangenen Woche ist die dritte Staffel von „Heroes“ erfolgreich gestartet.  

Stichwort „Big Brother“: Ist da eine neue Staffel aus Vermarktersicht wünschenswert oder tut es auch die jetzige Alternativprogrammierung am Vorabend?


Das klingt mir zu salopp: Als gäbe es keinen Schulterschluss zwischen Programmplanung und Vermarktung eines Senders. Wir setzen auf starke Marken mit spannenden Zielgruppen und dazu gehört „Big Brother“. Bei der letzten Staffel war die Auslastung der Werbeblöcke richtig gut. „Big Brother“ ist ein Format, das zu RTL II gehört.
 
 
 
Aber es ist immer noch keine Entscheidung über eine weitere Staffel gefallen oder?

Stimmt ‑ es wird noch verhandelt und geplant. “Big Brother“ hat bei RTL II in den vergangenen Jahren eine signifikante Sendefläche eingenommen und die Quoten waren gut. Staffel 8 hatte durchschnittlich 8,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe 14-49, Staffel 9 lag, durch den schwachen Start, leicht darunter – nach den Änderungen hat sich die Staffel aber positiv entwickelt. Und genau aus dieser Erfahrung heraus gilt es  zu überlegen, was in der Staffel 10 anders werden soll und was man besser beibehält. 2009 wird jedenfalls kein „Big Brother“ mehr starten.

Ist es für El Cartel Media noch wichtiger als für größere Vermarkter, mit starken Programmmarken eine sichere Basis zu haben?


Ich glaube nicht, dass die Ein-Sender-Vermarktung eine andere Anforderung an das Programm stellt als eine Mehr-Sender-Vermarktung. Unsere Werbekunden und Agenturen erwarten Planbarkeit und Sicherheit. Je konstanter und länger ein Format läuft, desto mehr wird es von den Werbetreibenden geschätzt, weil sie genau wissen was sie erwartet und sicherer planen können. Ein Beispiel: Von unserer neuen Serie „Flashpoint“, die im nächsten Jahr startet, liegen schon 31 Folgen vor. Das freut den Vermarkter. Wir sind überzeugt davon, dass diese Serie gut laufen wird. Dann haben wir einen weiteren Sendeplatz über längere Zeit konstant und erfolgreich belegt.