Eva-Maria BauchFrau Bauch, am heutigen Donnerstag ist das neue Frauen-Portal „Wunderweib“ der Bauer Media Group online gegangen. Das Portal ist an die Zeitschriften-Titel des Verlags angebunden. Wen wollen Sie mit „Wunderweib“ erreichen?

Unter der Dachmarke „Wunderweib“ bündeln wir unsere überragende Contentbreite sowie redaktionelle Erfahrung von rund 30 Frauentitel im Netz. Wir übertragen damit unsere umfassende Printkompetenz im Frauensegment in die Online-Welt, Der Zugriff erfolgt sowohl über die einzelnen Titel als auch über die  Dachmarke unter www.wunderweib.de. Hier ist die Kernzielgruppe die Frau zwischen 29 und 49 Jahren, die sich für Service und Ratgeber gemixt mit Entertainment interessiert. Neben unseren über 12 Millionenen erreichten Leserinnen, von denen bereits  weit über 5 Millionen im Netz sind, wollen wir natürlich auch eine neue Nutzerschaft erreichen, die noch nicht unbedingt Leserin unserer Printtitel ist.

Welches Ziel verfolgt die Bauer Media Group mit dem neuen Portal?


Im ersten Schritt wollen wir die Potentiale, die wir durch unsere Zeitschriften haben, ausschöpfen. Hier schieben wir das Portal über die dreißig vorhandenen Markeneingänge an. Jeder Titel hat seinen eigenen Markeneingang mit eigens auf dessen Zielgruppe ausgerichteten Inhalten. Die Zielgruppe der "Maxi" zum Beispiel ist jünger ausgerichtet, als die unter www.wunderweib.de - als eigenständige Marke. Der Auftritt von "InTouch" sieht dann wieder ganz anders aus, fußt aber auf der gleichen Plattform.
 

 
Gibt es auch „Wunderweib“ pur, oder immer nur in Verbindung mit einer Zeitschriftenmarke?

Es hängt vom jeweiligen Titel und seiner Zielgruppe ab, wie stark die Marke "Wunderweib " im Vordergrund steht. Wir orientieren uns dabei für die Markeneingänge an der jeweiligen Zielgruppe und der Online-Affinität der ansprochenen Nutzer. Die Leserinnen der "InTouch" zum Beispiel sind von „Wunderweib“ verhältnismäßig weit entfernt und online-affin, entsprechend tief ist der Markeneingang über InTouch, bis der Sprung auf Wunderweib erfolgt. Insgesamt decken unsere 30 Frauentitel eine recht breite Zielgruppe ab. Inhaltlich haben wir People- und Lifestyle-Titel, serviceorientierte Weeklys, die Yellows, Wohn- und Gartenzeitschriften, zwei weibliche Programmzeitschriften sowie Titel wie "Romanwoche", "Adel exklusiv" und "Astrowoche". Es sind also viele verschiedene Nutzerschaften zu bedienen. Über die jeweilige Marke gelangen Sie zu einem Auftritt, der dem Titel inhaltlich entspricht, von dem aus sie aber auch zu allen anderen "Wunderweib "-Inhalten gelangen.

Haben Sie keine Sorge, die vielleicht älteren Leserinnen gerade der klassischen Frauentitel mit dem Markenmix aus Zeitschrift und „Wunderweib“ zu verwirren?

„Wunderweib“ ist kein direktes Best-Ager-Portal. Wir wollen mehr Schlagkraft haben und die Reichweite für die Vermarktung bündeln. Letztlich nutzen wir jede Markenverknüpfung, um dieses Ziel zu erreichen. Die ältere Nutzerin erhält über die Markeneingänge ihrer bekannten Zeitschriften, wie zum Beispiel www.neue-post.de, Inhalte, die sie interessieren. Der „Wunderweib“-Fokus unter www.wunderweib.de liegt allerdings auf Service- und Ratgeber-Themen gemixt mit Entertainment, für Frauen zwischen 29 und 49 Jahren. Keine Frage, durch die Sprünge von den Markeneingängen in die Dachmarke verlieren wir wahrscheinlich auch einige Nutzer, allerdings wäre der Umkehrschluss, 30 eigenständig Online-Auftritte für die Zeitschriften an den Start zu bringen – was nicht sinnvoll wäre, und vor allem wirtschaftlich nicht abbildbar.

In einer Mitteilung heißt es, „Wunderweib“ bringt ein „Best-of“ der Zeitschrifteninhalte ins Netz. Können Sie das konkretisieren?

Wir werden nicht willkürlich jedes Heft vollständig online stellen, sondern stimmen die Themenauswahl so ab, dass auch bei "Wunderweib " ein in sich stimmiges redaktionelles Angebot entstehen kann. Elf neue Diäten pro Woche wird es online entsprechend nicht geben. Zum anderen werden Themen die redaktionell Print und Online verknüpft sind, eine hohe Priorität haben.

Wird es Online-Only-Geschichten geben?

Da lege ich mich ungern fest. Nach der derzeitigen Planung werden durchschnittlich rund 80 Prozent der Inhalte aus Heft-Inhalten bestehen, die onlineaffin umgestaltet und mit interaktiven Elementen angereichert werden. Der Rest wird zusätzlich für das Internet erstellt.

Wie sehen die redaktionellen Abläufe aus? Wie eng werden Online- und Print-Redaktionen miteinander verzahnt?

Das gesamte Produkt "Wunderweib " wird in einer zentralen Online-Redaktion erstellt. Noch ist der Prozess zwischen Print und Online nicht voll digitalisiert. Da wir ein recht breites Portfolio haben und bei jedem Titel etwas anders gearbeitet wird, gibt es nicht den „einen Prozess“, der überall angewendet wird. Es erfolgt aber natürlich  überall eine enge inhaltliche Abstimmung der jeweiligen Redaktionen mit der Online-Produktion. Es ist ein Prozess von beiden Seiten: Die Online-Redaktion äußert Wünsche und die Printler bieten Themen an.
 
Lesen Sie auf der folgenden Seite, welche Rolle Bewegbildangebote und Web 2.0 bei "Wunderweib" spielen sollen und welchen Anteil gekaufte Inhalte im Angebot haben werden.