
Ja, ja. Kein Vergleich mit den 90er Jahren. Da haben wir über Ideen und Konzepte gesprochen. Nicht über Technik. Es wird doch auch langweilig, wenn es nur noch darum geht, alles noch perfekter aussehen zu lassen. Ich glaube es ist Zeit, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Glamour ist Glamour, keine Frage. Soll es auch bleiben. Aber ich muss nicht aus jedem Roller ein Motorrad machen. Es geht doch wieder mehr um Inhalt als um die Verpackung. Und wir müssen dem Casting viel mehr Aufmerksamkeit zu Teil werden lassen.
Also ist jetzt die Zeit für neue Wege?
Ich glaube wir sind noch nicht genug in der Krise drin, um wirklich mal wieder neue Wege auszuprobieren. Noch versucht jeder seinen eingeschlagenen Weg genau so weiterzugehen wie bisher. Das ist ein Zustand der Bestandswahrung, den ich gut nachvollziehen kann. Alle vier Wände gleichzeitig einzureissen hilft nicht unbedingt dabei, das Dach neu zu richten. Aber wir kommen bestimmt noch einmal dahin, zu schauen, was man anders machen könnte im Programm, zum Beispiel am Nachmittag oder am Abend. Vielleicht erinnern wir uns ja auch mal daran, was früher mal funktioniert hat. Wir tun ja immer alle so als würden wir permanent das Rad neu erfinden.
Womit wir bei Ihrem Lieblingsthema wären: Gameshows...
Die meisten haben Angst, dass es altes Fernsehen ist. Ich kann Bedenkenträgern verstehen: Die Sendungen von damals würden genau so 1:1 heute nicht mehr funktionieren. Aber die Ideen dahinter sind stark. Mein Lieblingsbeispiel ist da immer „Ruck Zuck“, eine Sendung die jeder kennt. Das würde wieder funktionieren, wenn man es zeitgemäß produziert und einen neuen Dreh reinbringt.
Und was wäre so ein neuer Dreh für das Genre?
Ich glaube, dass wir ein bisschen mehr Herzlichkeit und Wärme im Fernsehen vertragen könnten. Mit Menschen, die das auch ausstrahlen. Auch im Privatfernsehen und auch für ein junges Publikum. Ich glaube mit Gameshows, bei denen man nichts wissen muss, die einfach nur kurzweilig und unterhaltsam sind, gewinnen wir am Nachmittag die Zuschauer, die auch vor dem Fernseher sitzen zu der Zeit. Alle wollen immer irgendwelche erträumten Zielgruppen erreichen, die sich aber zu gewissen Tageszeiten vom Fernsehen längst verabschiedet haben, weil überall nur noch Dokusoaps laufen. Wieso rennen wir denen eigentlich immer hinterher anstatt etwas für die Leute zu machen, die zu der Zeit fernsehen.
Aber das predigen Sie schon seit Jahren auf jeder Podiumsdiskussion der Republik. Erhört wurden Ihre Wünsche bislang nicht...
Irgendwann werde ich Recht haben. Irgendwann (lacht). Ich glaube weiter an Gameshows am Nachmittag. Da wurde genug geredet, verurteilt und ermittelt. Das kommt schon, ich bin da frohen Mutes, dass das gar nicht mehr so lange dauert.
Ist da etwa konkret etwas in Planung?
Es geht allgemein in die Richtung Sport. Wir suchen jetzt nicht den nächsten Nachwuchskicker. Es geht eher um sportliche Wettkämpfe und Tempo. Wie früher „Spiele ohne Grenzen“. Ich glaube es geht weg von diesem Zwang jeder Gameshow etwas Intellektuelles verpassen zu wollen. Und es geht um das Thema Gutes tun, Dinge anpacken und ändern.
Freut man sich eigentlich als Produzent und Formatinhaber insgeheim, wenn ein Format gut funktioniert - völlig unabhängig vom Moderator?
Schadenfreude ist natürlich das letzte was unsere Branche braucht. Aber ein bisschen freut einen die Stärke eines Formates natürlich schon, wenn es auch nach einem Moderatoren-Wechsel weiterhin gut funktioniert. Gerade in diesem unseren Lande, wo man oft so tut als wären Formate und Formatschutz sowieso egal. Wobei es dann ab und an auch den schönen Umstand gibt, dass Moderatoren ein Format prägen und es noch einmal deutlich besser machen als es ohne sie gewesen wäre. Da freue ich mich. Aber das tut nicht jeder per se - der Sendung den eigenen Stempel aufdrücken.
So wie Marco Schreyl bei „DSDS“...
Also erst einmal hat der Moderator bei dieser Sendung eine sehr ungünstige Rolle, weil er eigentlich nur Vermittler zwischen allen ist und es dem Format schaden würde, wenn der Moderator im Mittelpunkt wäre und sich alles um ihn dreht. Aber mich freut die Metamorphose von Marco Schreyl, der in dieser undankbaren Zwickmühle zwischen Jury und Kandidaten in der aktuellen Staffel eine eigene Handschrift mit einbringt. Das finde ich ganz großartig.
Die meisten haben Angst, dass es altes Fernsehen ist. Ich kann Bedenkenträgern verstehen: Die Sendungen von damals würden genau so 1:1 heute nicht mehr funktionieren. Aber die Ideen dahinter sind stark. Mein Lieblingsbeispiel ist da immer „Ruck Zuck“, eine Sendung die jeder kennt. Das würde wieder funktionieren, wenn man es zeitgemäß produziert und einen neuen Dreh reinbringt.
Und was wäre so ein neuer Dreh für das Genre?
Ich glaube, dass wir ein bisschen mehr Herzlichkeit und Wärme im Fernsehen vertragen könnten. Mit Menschen, die das auch ausstrahlen. Auch im Privatfernsehen und auch für ein junges Publikum. Ich glaube mit Gameshows, bei denen man nichts wissen muss, die einfach nur kurzweilig und unterhaltsam sind, gewinnen wir am Nachmittag die Zuschauer, die auch vor dem Fernseher sitzen zu der Zeit. Alle wollen immer irgendwelche erträumten Zielgruppen erreichen, die sich aber zu gewissen Tageszeiten vom Fernsehen längst verabschiedet haben, weil überall nur noch Dokusoaps laufen. Wieso rennen wir denen eigentlich immer hinterher anstatt etwas für die Leute zu machen, die zu der Zeit fernsehen.
Aber das predigen Sie schon seit Jahren auf jeder Podiumsdiskussion der Republik. Erhört wurden Ihre Wünsche bislang nicht...
Irgendwann werde ich Recht haben. Irgendwann (lacht). Ich glaube weiter an Gameshows am Nachmittag. Da wurde genug geredet, verurteilt und ermittelt. Das kommt schon, ich bin da frohen Mutes, dass das gar nicht mehr so lange dauert.
Ist da etwa konkret etwas in Planung?
Es geht allgemein in die Richtung Sport. Wir suchen jetzt nicht den nächsten Nachwuchskicker. Es geht eher um sportliche Wettkämpfe und Tempo. Wie früher „Spiele ohne Grenzen“. Ich glaube es geht weg von diesem Zwang jeder Gameshow etwas Intellektuelles verpassen zu wollen. Und es geht um das Thema Gutes tun, Dinge anpacken und ändern.
Freut man sich eigentlich als Produzent und Formatinhaber insgeheim, wenn ein Format gut funktioniert - völlig unabhängig vom Moderator?
Schadenfreude ist natürlich das letzte was unsere Branche braucht. Aber ein bisschen freut einen die Stärke eines Formates natürlich schon, wenn es auch nach einem Moderatoren-Wechsel weiterhin gut funktioniert. Gerade in diesem unseren Lande, wo man oft so tut als wären Formate und Formatschutz sowieso egal. Wobei es dann ab und an auch den schönen Umstand gibt, dass Moderatoren ein Format prägen und es noch einmal deutlich besser machen als es ohne sie gewesen wäre. Da freue ich mich. Aber das tut nicht jeder per se - der Sendung den eigenen Stempel aufdrücken.
So wie Marco Schreyl bei „DSDS“...
Also erst einmal hat der Moderator bei dieser Sendung eine sehr ungünstige Rolle, weil er eigentlich nur Vermittler zwischen allen ist und es dem Format schaden würde, wenn der Moderator im Mittelpunkt wäre und sich alles um ihn dreht. Aber mich freut die Metamorphose von Marco Schreyl, der in dieser undankbaren Zwickmühle zwischen Jury und Kandidaten in der aktuellen Staffel eine eigene Handschrift mit einbringt. Das finde ich ganz großartig.