Bleiben wir doch bei den US-Serien. Mit „Shark“, „Boston Legal“ und „Close to home“ wurde vor einigen Wochen das Aus für gleich drei von Vox ausgestrahlte Serien bekannt. Und richtig vielversprechend neue Ware aus den USA gab es in diesem Jahr ja nicht.

Anhand der diesjährigen Serienpiloten aus den USA, die zum Teil ja noch nicht mal gedreht waren, lässt sich noch kein abschließendes Urteil über die Qualität der neuen Ware bilden. Warten wir mal ab. Die US-Serien sind und bleiben eine wichtige Säule im Vox-Programm. Ich bedauere sehr, dass gleich mehrere von uns ausgestrahlte US-Serien nicht fortgesetzt werden, aber zum Glück sind es nicht so wichtige und erfolgreiche  wie „CSI:NY“ oder „Criminal Intent“. Für die kommende Saison haben wir drei neue US amerikanische Serien, die die Ausfälle sicher sehr gut ersetzen werden.

Oh, dann bitte Details, Details, Details

Wir haben die Crimeserie „Life“ von NBC, die im Herbst in den USA in die zweite Staffel geht. Dazu haben wir „Standoff“. Von der FOX-Serie gibt es zwar nur eine Staffel, aber sie hat uns dennoch überzeugt. Und wir haben die USA Network-Serie „Burn Notice“ gekauft. Damit sind wir in der nächsten Saison bestens bestückt mit neuen US-Serien.

Was wollen Sie mit diesen neuen Serien und „Mein Restaurant“ als Highlights der zweiten Jahreshälfte eigentlich erreichen? Welches Ziel haben Sie sich für Vox gesetzt?

Wir haben in den ersten fünf Monaten 2008 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur 0,1 Prozentpunkte Marktanteil verloren. Mathematisch gesehen ist das wenig. Es ist aber viel, wenn man bedenkt, was wir und auch unsere Werbepartner sich erhofft hatten. Wir arbeiten also weiter daran, dass im letzten Jahr gegebene Versprechen einzulösen.

Besonders bitter ist ja, dass es im vergangenen Herbst zunächst sehr gut lief.

Das ist wie mit Heuschnupfen. Den können und wollen Sie sich auch nicht vorstellen, wenn er nicht gerade akut ist. Jetzt hatte VOX eine Heuschnupfenattacke. Aber das Gute ist ja: Das ist eine saisonale Erscheinung, die wieder abklingt und wir glauben, die richtige Medizin zu kennen, um sie künftig nicht nochmal zu erleiden. Wichtig ist, dass man rechtzeitig vorsorgt. Und ich hoffe, dass ich Ihnen bei unserem nächsten Gespräch dann von erfolgreicher Heilung erzählen kann (lacht).

 

Foto: Vox / Stephan Pick

 

Was soll denn abgesehen von den neuen US-Serien und „Mein Restaurant“ bei der Heilung helfen?

Wir glauben, dass uns eine verbesserte Daytime-Programmierung anschieben kann. Wir werden hier diverse Formate ausprobieren. Fiktional und non-fiktional. Natürlich gibt es dann auch einige neue Primetime-Produktionen...

In der Regel Dokusoaps, nehm ich an.

Ja, aber wir setzen verstärkt auf formatierte Dokusoaps wie „Das perfekte Dinner“ oder „Unter Volldampf“. Zusammen mit neuen Folgen unserer erfolgreichen US-Serien und einer Reihe sehr guter Spielfilme wie „Herr der Ringe“ und „Harry Potter“ sollte das die richtige Prophylaxe sein…

Wie sieht es am Sonntagabend aus: Funktioniert Kochen mit Promis auch weiterhin?

Ja - nur werden wir nicht allein auf "Das perfekte Promi Dinner" setzen. Mit "Promis unter Volldampf" und der "Promi-Kocharena" haben wir zusätzliche Alternativen und damit noch mehr Vielfalt am Sonntagabend, ohne die Programmfarbe grundsätzlich ändern zu müssen.

Aber da gehen Ihnen doch die Prominenten aus...

Das ist der Vorteil, wenn wir mit drei verschiedenen Formaten arbeiten. Da wird es in anderen Formaten ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben.

Herr Hoffmann, herzlichen Dank für das Gespräch.