Wird „Mein Restaurant“ moderiert oder in Dokusoap-Form produziert? Und wie wird es ausgestrahlt?

Die Sendung wird ein Gesicht haben, aber das suchen wir noch. Darüber hinaus gibt es eine Fachjury, die Punkte verteilt und zusätzliche Budgets zur Verfügung stellt. Derzeit planen wir eine wöchentliche Ausstrahlung, aber es gibt auch Länder, in denen es zweimal in der Woche lief.

Wieso nicht, Sie haben ja durchaus Erfahrung im Aufreissen des Programmschemas...

Na, das hat ja auch super funktioniert (lacht). Na gut, wir haben für „Power of 10“ groß die Werbetrommel gerührt, da müssen wir wohl damit leben, dass uns das jetzt noch eine Zeit lang um die Ohren fliegt.

Ein gutes Stichwort: Im vergangenen Sommer kündigten Sie an mit Vox in die erste Liga aufsteigen zu wollen bei den Werbepreisen. Das ist teils gelungen, teils mussten Werbepreise aber auch wieder nach unten korrigiert werden. Aufstieg missglückt?

Das schöne am Fernsehen ist ja, dass es im Gegensatz zur Bundesliga keinen letzten Spieltag gibt. Insofern baue ich auf die Spieltage, die vor uns liegen. Wir haben unseren Aufstiegswunsch nie auf die Quoten bezogen, sondern immer darauf, dass wir etliche unserer Werbeinseln bei gleicher oder besserer Performance ebenso wie unsere Wettbewerber der ersten Liga verpreisen wollen. Ich denke, das ist ein nachvollziehbarer Anspruch, zumal Vox für eine Programmqualität steht, die die Werbekunden schätzen.

Jetzt sollen Ihnen die Werbekunden auch ins Netz folgen. Mit Kochbar.de ist kürzlich ein Vox-Portal mit Bewegtbild gestartet...

In einem ersten Schritt haben wir kochbar.de umgesetzt, im zweiten Schritt wird eine Website für das weibliche Publikum entstehen. Beide Plattformen sind sehr kreativ gestaltet mit vielen exklusiven Inhalten. Wenn sich TV-Leute ins Internet begeben, wird oft von einer Konvergenz der Inhalte gesprochen. Viel wichtiger erscheint uns aber, die Divergenz im Nutzungsverhalten zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund sind die Portale entstanden. Zwar gibt es viele Bewegtbilder, die aus TV-Produktionen stammen, ansonsten folgen die Seiten ausschließlich den Gesetzmäßigkeiten des Internets.

 

Foto: Vox / Stephan Pick

 

Wann soll das Frauenportal starten?

Im Juli.

Kommen wir zum TV-Programm, wo Sie am Nachmittag neulich wieder eine Rolle rückwärts gemacht haben und wieder auf US-Serien statt Dokusoaps setzen.

Wir haben am Vormittag Erfolg mit unseren US-Serien und haben das in den Nachmittag hinein verlängert. Für mich ist das eine Bewegung nach vorne…

Naja, da haben Sie aber dann quasi Glück gehabt, dass die Dokusoaps am Nachmittag kein Erfolg wurden. Sonst hätten Sie ja gar keinen Platz im Programm gehabt.

(lacht) Also das wäre ein Problem gewesen, mit dem ich mich gerne auseinandergesetzt hätte. Ich sehe die jetzige Programmierung als Stärke des Serien-LineUps und weniger als Schwäche der Dokusoaps, die wir probiert haben. Auch wegen der „Punkt 12“-Verlängerung bei RTL ist es sinnvoll, komplementär und damit fiktional zu programmieren.

Aber wegreden lässt sich die Schwäche am Nachmittag ja nicht.

Das will ja auch niemand, aber ich glaube, dass die Quotenprobleme am Nachmittag nicht an den Formaten selber lagen. Es fehlt das passende Lead-in. Wir haben momentan einfach nicht die erfolgreichen Leuchttürme im Nachmittagsprogramm, die wir noch vor nicht allzu langer Zeit zum Beispiel mit „McLeods Töchter“hatten. Von der Serie waren erstmal keine Folgen mehr verfügbar, so dass wir pausieren mussten. Das war ein Versorgungsproblem. Jetzt können wir demnächst die letzten beiden Seasons zeigen.. Danach folgt dann wahrscheinlich  die neue US- Serie „Wildfire“.