ProSiebenSat.1 setzt beim Video-on-Demand auch auf Spielfilme. Ist das bei Ihnen auch angedacht?
Wir haben uns den Markt auch international intensiv angeschaut und dann bewusst dagegen entschieden, in den Bereich Spielfilm zu gehen, weil sie dort nicht allein erfolgsabhängige Verträge machen können. Meistens müssen Sie für die Top-Blockbuster Minimum-Garantien zahlen. Es geht nicht darum, dass wir nicht investieren wollen. Das tun wir. Aber man sieht auch international, dass es nicht die Blockbuster aus Hollywood sind, die Video-on-Demand vorantreiben. Es sind die TV-Serien und dort insbesondere die „Just missed“-Funktion. Und ich glaube sehr stark an themengebundene Angebote wie beispielsweise die Kochbar.de, das neue Angebot von VOX, weil diese nicht nur für den Nutzer attraktiv sind, sondern sich auch ganz klar besser vermarkten lassen als weitere General Interest-Angebote, an denen es in Deutschland nicht gerade mangelt. Bei Kochbar.de haben Sie Food-interessierte Nutzer - und können das den Werbekunden hervorragend vermitteln.
Eine Zwischenfrage zum RTL Shop: Der Verkauf soll im Sommer abgeschlossen werden, hieß es. Liegen Sie im Zeitplan?
Wir führen derzeit Gespräche mit potentiellen Käufern..
Haben Sie sich schon entschieden, ob der Sender komplett oder anteilig verkauft werden soll?
Die Gesprächen laufen gerade. Daher würde ich dazu im Moment ungern Näheres sagen.
Jetzt wird Wolfram Kons im Morgenprogramm von RTL ja u.a. noch durch eine Stunde RTL Shop unterbrochen. Wenn es keinen konzerneigenen Shoppingsender mehr gibt: Holen Sie sich einen externen Teleshopping-Partner oder programmieren Sie das Frühstücksfernsehen durch?
Das ist eine sehr spannende Frage (schmunzelt) Es gibt diverse Konzepte für den Morgen bei RTL. Wir probieren, gerade in diesen Tagen, sehr viel aus. Man muss sich auch fragen, wieviel Geld man für den frühen Morgen ausgeben will. Aber unsere letzten Erfahrungen mit den Nachrichten und Magazinen waren sehr, sehr gut. Am Mittag aber auch am Abend mit „Explosiv“...
...das man ja kaum sehen kann wegen den Regionalprogrammen.
Sagen Sie das bitte anderen, das liegt nicht an uns.
Ist denn aus Ihrer Idee nichts mehr geworden, die Regionalprogramme in einen Digitalsender auszulagern?
Doch, wir sind immer noch in Gesprächen mit den zuständigen Politikern, um Alternativen auszuarbeiten. Einen Vorschlag haben wir gemacht. Die Verpflichtung zum Regionalprogramm, wie sie derzeit existiert, ist jedenfalls nicht zukunftsfähig.
Wir haben uns den Markt auch international intensiv angeschaut und dann bewusst dagegen entschieden, in den Bereich Spielfilm zu gehen, weil sie dort nicht allein erfolgsabhängige Verträge machen können. Meistens müssen Sie für die Top-Blockbuster Minimum-Garantien zahlen. Es geht nicht darum, dass wir nicht investieren wollen. Das tun wir. Aber man sieht auch international, dass es nicht die Blockbuster aus Hollywood sind, die Video-on-Demand vorantreiben. Es sind die TV-Serien und dort insbesondere die „Just missed“-Funktion. Und ich glaube sehr stark an themengebundene Angebote wie beispielsweise die Kochbar.de, das neue Angebot von VOX, weil diese nicht nur für den Nutzer attraktiv sind, sondern sich auch ganz klar besser vermarkten lassen als weitere General Interest-Angebote, an denen es in Deutschland nicht gerade mangelt. Bei Kochbar.de haben Sie Food-interessierte Nutzer - und können das den Werbekunden hervorragend vermitteln.
Eine Zwischenfrage zum RTL Shop: Der Verkauf soll im Sommer abgeschlossen werden, hieß es. Liegen Sie im Zeitplan?
Wir führen derzeit Gespräche mit potentiellen Käufern..
Haben Sie sich schon entschieden, ob der Sender komplett oder anteilig verkauft werden soll?
Die Gesprächen laufen gerade. Daher würde ich dazu im Moment ungern Näheres sagen.
Jetzt wird Wolfram Kons im Morgenprogramm von RTL ja u.a. noch durch eine Stunde RTL Shop unterbrochen. Wenn es keinen konzerneigenen Shoppingsender mehr gibt: Holen Sie sich einen externen Teleshopping-Partner oder programmieren Sie das Frühstücksfernsehen durch?
Das ist eine sehr spannende Frage (schmunzelt) Es gibt diverse Konzepte für den Morgen bei RTL. Wir probieren, gerade in diesen Tagen, sehr viel aus. Man muss sich auch fragen, wieviel Geld man für den frühen Morgen ausgeben will. Aber unsere letzten Erfahrungen mit den Nachrichten und Magazinen waren sehr, sehr gut. Am Mittag aber auch am Abend mit „Explosiv“...
...das man ja kaum sehen kann wegen den Regionalprogrammen.
Sagen Sie das bitte anderen, das liegt nicht an uns.
Ist denn aus Ihrer Idee nichts mehr geworden, die Regionalprogramme in einen Digitalsender auszulagern?
Doch, wir sind immer noch in Gesprächen mit den zuständigen Politikern, um Alternativen auszuarbeiten. Einen Vorschlag haben wir gemacht. Die Verpflichtung zum Regionalprogramm, wie sie derzeit existiert, ist jedenfalls nicht zukunftsfähig.
Ein großes Thema der vergangenen zwei Jahre war auch immer wieder die Verschlüsselung via Satellit. Hoffnungsträger war das inzwischen gescheiterte Entavio. Wie wichtig ist Ihnen das Thema Verschlüsselung aktuell?
Die damalige Entscheidung des Bundeskartellamts hat das Thema sicherlich auf eine deutlich längere Bank geschoben. Aber die Verschlüsselung bleibt deswegen nicht weniger wichtig für uns. Die Gründe, die dafür sprechen - ob territoriale Abgrenzung oder Signalschutz - haben sich nicht geändert, sie stehen als ein Erfordernis aus der fortschreitenden Digitalisierung weiterhin im Raum. Auf anderen Verbreitungswegen ist das ja im Übrigen längst umgesetzt. Was den Satelliten angeht, sehe ich aber kurzfristig keine Lösung.
Von der Verschlüsselung zur Privataufnahme: Eine technische Panne machte bei ProSieben kürzlich die Aufzeichnung von Fernsehsendungen unmöglich. Es wurde allerdings wild spekuliert. Deshalb die Grundsatzfrage: Wie stehen Sie zu Privataufnahmen?
Die Frage ist sicher, ob manche Privataufnahme auch eine Privataufnahme bleibt. Aber viel wichtiger ist für uns, dass diese Nutzung überhaupt erfasst wird. Das war bei VHS-Recordern nicht möglich, aber jetzt wo die Nutzung von Festplattenrecorder wenn auch langsam steigt, ist die Erfassung auch der zeitversetzten Nutzung ein Thema geworden.
Kommen wir zum Programm. Anfang Mai haben Sie ein neues Nachmittagsprogramm gestartet - ganz offensichtlich mit ausbleibendem Erfolg. Damit können Sie nicht zufrieden sein...
Es ist Fakt, dass wir noch nicht zufrieden damit sind, wie der neue Nachmittag läuft. Es gibt Änderungen im Tagesprogramm wie die zweite Stunde von „Punkt 12“, die seit einiger Zeit hervorragend funktionieren. Auch „Einer gegen hundert“ zeigt im Verlauf eine positive Entwicklung. Hier würde ein stärkeres Vorprogramm sicher helfen. Wir werden weiter am Nachmittag arbeiten.
Deswegen haben Sie „Natascha Zuraw“ inzwischen auch schon wieder abgesetzt. Ist die Talkshow doch kein geeignetes Genre?
Sie können von einem einzelnen Format nie auf den möglichen Erfolg oder Misserfolg eines ganzen Genres schließen. Nach den bedauernswerten Quoten der hervorragenden Serie „Damages“ bei den Kollegen von kabel eins dürfte man demnach beispielsweise ja keine US-Serie mehr probieren. So einfach ist es nicht. In diesem Fall ist es wohl eher ein Problem des Formats selbst gewesen.
Statt „Natascha Zuraw“ zeigen Sie jetzt Doppelfolgen von „Mitten im Leben“. Das Format lief auch schon schwach - und soll jetzt besser laufen?
Solange wir Chancen sehen, mehr Zuschauer zu gewinnen, arbeiten wir, wenn möglich, an den Formaten selbst, bevor wir sie austauschen. „Mitten im Leben“ haben wir uns vier Wochen lang angeschaut, wir sehen Spielraum zur Veränderung bei den Themen, die den Zuschauer noch stärker interessieren könnten.
Was geht Ihnen eigentlich durch den Kopf wenn man z.B. die ersten Quoten des neuen Nachmittagsprogramms oder „Die Anwälte“ bekommt. Denkt man sich dann...
...warum mach‘ ich das eigentlich? (lacht). Nein, so weit geht es nicht. Ich habe aber zum Beispiel bei manchem unserer Spielfilme wie „Prager Botschaft“ oder gerade „Die dunkle Seite“ im ersten Moment gedacht, dass das jetzt einfach nicht wahr sein kann. Im Spaß sagt mancher dann: „Da hat der Zuschauer versagt“. Aber das hilft mir bei der Analyse ja nicht. Wir müssen sinnvolle Konsequenzen ziehen. So brauchen wir einfach mehr Geduld bei deutscher Fiction. Wir werden weiter produzieren und nach den Themen und Umsetzungen suchen, die unsere Zuschauer sehen wollen. Anhand einiger Spielfilme oder der von Ihnen genannten Serie würde ich die deutsche Fiction auch jetzt nicht für tot erklären. Aber sie war schon mal besser in Form. Wir müssen das Training deshalb definitiv intensivieren und fortsetzen.
Wo wir gerade noch bei „Die Anwälte“ waren: Es gibt ja auch noch eine komplette Staffel der „Gerichtsmedizinerin“ mit Lisa Fitz. Bekommen die beiden Serien eine zweite Chance?
Mal sehen, die Frage wäre auf welchem Sendeplatz in welchem Package. Die Chancen stehen nicht schlecht.