Zwischen diesen beiden Playern des Fernsehens nämlich grummelt es. Zwar leise nur, doch Tag um Tag anschwellend. Durch die Entwicklung des Fernsehmarktes, zunächst in einer Zwei-Sender-Landschaft, hat sich in Deutschland ein besonderes Verhältnis zwischen den Herstellern von Programminhalten - den Produzenten - und deren Abnehmern - den Sendern - herausgebildet, das in Zeiten von Pay-TV und digitalen Spartensendern auf den Prüfstand gestellt werden muss.
Stellt ein Produzent Programme her, macht er dies in der Regel im Auftrag des Senders, der auch gleich sämtliche Rechte an der fertigen Sendung behält - sowohl für die Auswertung im In- und Ausland, als auch auf weiteren Vertriebswegen, wie im Pay-TV, im Internet oder auf dem Handy. Nur selten partizipieren die Produzenten von diesen weiteren Geschäften - sofern sie überhaupt getätigt werden.
Lizenz-Laufzeiten von bis zu sieben Jahren und Total-Buy-Out sind den Produzenten ein Dorn im Auge, da sie ihre Programme am liebsten rund um die Uhr - auf welchen Plattformen auch immer - laufen lassen würden. Programm ist schließlich Kapital. Um diesen Zustand zu ändern, gibt es verschiedene Möglichkeiten: "Wir haben gut verhandelt", sagt Hubertus Meyer-Burckhardt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Produktionfirma Polyphon, über ein neues Großprojekt mit dem NDR. Das ist die eine Möglichkeit.
Eine andere wäre ein regulativer Eingriff von staatlicher Seite in das Verhältnis zwischen den beiden Polen. Johannes Kreile, geschäftsführender Justitiar beim Bundesverband der Fernsehproduzenten, führt aus, dass zum Beispiel die gesetzliche Festschreibung von Lizenzlaufzeiten denkbar wäre. In anderen Ländern sei dies schon längst etabliert. Auch ein Rückrufrecht für nicht genutzte Rechte könnten eine Möglichkeit sein. Im deutschen Verlagswesen schon lange gängige Praxis.