Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: ProSieben im Laufe des Abends mit Problemen

Nach dem massiven Durchhänger in der vergangenen Woche hat sich "TV Total" an diesem Mittwoch wieder spürbar gesteigert (DWDL.de berichtete). Ein Blick auf die Verlaufskurve, hinter der mehr als eine Million Vodafone-TV-Haushalte stehen, ist aufschlussreich, denn er zeigt, wieso ProSieben im Anschluss an die von Sebastian Pufpaff moderierte Sendung massive Probleme bekam. Denn schon "TV Total" war am Ende nicht mehr ganz so stark, viele Zuschauerinnen und Zuschauer, die man aufgrund einer Werbepause verloren hatte, waren bis zum Ende der Sendung aber noch nicht wieder zurückgekehrt. "Bratwurst & Baklava" bescherte das einen schweren Start, bis zur ersten Werbung konnten Bastian Bielendorfer und Özcan Cosar ihr Publikum aber immerhin gut halten. 

240904primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf: "Galileo" ist eine Bank

Auf "Galileo" konnte sich ProSieben dagegen verlassen: Das Vorabend-Magazin sorgt seit jeher für einen starken Einschaltimpuls um kurz nach 19 Uhr - so war es auch am Mittwoch wieder. "Berlin - Tag & Nacht" konnte sein Publikum zwar halten, aber im Verlauf der Sendung keine neuen Zuschauerinnen und Zuschauer hinzugewinnen. Das gelang im Gegensatz dazu besonders gut dem "Perfekten Dinner" von Vox

240904vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. 

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Werbe-Ranking

Nachdem es zuletzt immer wieder auch Tage gab, in denen nur eine oder gar keine Marke mehr als 100 XRP erzielte, so schafften am Mittwoch gleich vier Marken den Sprung über diese Hürde. Am reichweitenstärksten war Dr. Oetker unterwegs, mit 169 Spots war eine Bruttoreichweite ein Höhe von 172 XRP drin. Amazon kam mit etwas weniger Spots auf 154 XRP und die Ferrero-Marke Kinder landete mit 100 XRP auf Rang vier. McDonalds fährt in den Top 4 eine andere Strategie: 405 Spots wurden gebucht, das entsprach aber nur 133 XRP. Das heißt: McDonalds hat auf vielen kleinen Sendern geworben - im Idealfall kostengünstig. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.