Die ARD fährt die Strategie, ihre Polittalks nicht alle gleichzeitig pausieren zu lassen, sondern zu unterschiedlichen Zeiten in die Sommerpause zu schicken. Das klingt sinnvoll - fraglich ist nur, ob es wirklich nötig ist, etwa Günther Jauch vor der Sommerpause noch einmal direkt gegen die Fußball-EM auf Sendung zu schicken. Wie erwartet musste er damit zum Abschluss der ersten Staffel noch einen neuen Tiefstwert hinnehmen.
So sahen 2,83 Millionen Zuschauer die Ausgabe am Sonntagabend, das waren rund 900.000 weniger als beim vorherigen Sonntags-Minusrekord. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag mit 9,3 Prozent dennoch auf einem angesichts der Konkurrenz durchaus soliden Niveau. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil bei 5,0 Prozent. Auch das war der bislang schwächste Wert für Jauch.
Zuschauer-Trend: Günther Jauch
Thematisch hängte man sich mit dem Thema "Trauma Afghanistan - welche Spuren hinterlässt der Krieg" übrigens an den vorherigen "Tatort: Heimatfront" dran, bei dem es sich allerdings nur um eine Wiederholung handelte. Angesichts dessen sind 4,74 Millionen Zuschauer ein respektables Ergebnis gegen den Fußball. 13,6 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, 8,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Detail am Rande: Als der "Tatort" Anfang 2011 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, nahm sich auch die damals noch sonntags talkende Anne Will des Themas an. Damals sahen fast viereinhalb Millionen Zuschauer den Talk unter der Überschrift "Im Krieg gedient, zu Hause ausgedient - Lassen wir unsere Soldaten im Stich". Der "Tatort" hatte davor in Erstausstrahlung aber natürlich auch fast vier Millionen Zuschauer mehr.