Sports-Update vom 10. Februar
NBC greift zur Schere, Steinbrecher wird Kolumnist
© NBC
Aus Zeitnot hat NBC die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele gekürzt und sich dabei einen wichtigen Moment gespart. ARD und ZDF schaffen es indes, Live-Übertragungen als solche zu kennzeichnen. Außerdem: Neues von Michael Steinbrecher...
- Dass im amerikanis
© NBC chen Fernsehen nicht alles besser ist, zeigt der Blick auf die Übertragung der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele vom vergangenen Freitag. Die war nämlich gar nicht live bei NBC zu sehen, sondern wurde abends aus der Konserve übertragen - und fiel noch dazu der Schere zum Opfer. Besonders bitter: Ausgerechnet an der Eröffnungsrede von IOC-Präsident Thomas Bach kürzte NBC die Übertragung, sodass dessen Aufruf, jegliche Diskriminierung zu beenden, nicht über den Schirm ging. Angesichts der Debatte um den Umgang mit Homosexuellen kein ganz unwichtiger Moment. Im Internet wurde mit Protesten reagiert. NBC rechtfertigte seine umstrittene Entscheidung mit Zeitnot.
© ARD/Digital/RIA Novosti/A. Filippov Bei den Olympia-Übertragungen von ARD und ZDF störten sich viele Zuschauer in der Vergangenheit an der fehlenden Kennzeichnung von Live-Übertragungen und Aufzeichnungen (DWDL.de berichtete). Da blieb eines der wichtigsten Gefühle zuletzt auf der Strecke: Das Gefühl, live dabei zu sein. Was vor zwei Jahren bei den Sommerspielen in London noch nicht möglich schien, haben die öffentlich-rechtlichen Sender bei ihren Übertragungen der Winterspiele aus Sotschi allerdings korrigiert: Inzwischen blenden sowohl ARD als auch ZDF bei jenen Wettkämpfen, die sie live zeigen, auch einen entsprechenden "Live"-Schriftzug ein. Geht doch.
© Sat.1 Die Olympischen Spiele sind in vollem Gange. Und auch Sat.1 möchte ein Stück vom Kuchen bekommen: Seit dem Wochenende strahlt der Sender täglich um 20:10 Uhr und damit im Anschluss an die "Sat.1 Nachrichten" die Sendung "täglich ran" aus, in denen über die Erfolge und Misserfolge bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi berichtet wird. Als Sponsor für seine kurzen Sport-News hat Sat.1 den Autohersteller Suzuki gewinnen können.
© Constantin Medien Electronic Arts und Constantin Sport Marketing haben eine Medienpartnerschaft abgeschlossen. Demnach wird die Virtuelle Bundesliga, ein Online-Spielmodus im Videospiel "Fifa 14", wird ab sofort auf verschiedenen Plattformen von Sport1 eingebunden. Im Mittelpunkt der Kooperation steht demnach die Einbindung der Virtuellen Bundesliga im Free-TV auf Sport1 sowohl auf dem Online-Portal des Sportsenders. Im Umfeld des Finales, das am 10. Mai in Berlin stattfinden wird, plant Sport1 die Ausstrahlung zweier Sendungen, die einerseits den Weg der Spieler nach Berlin zeigen, andererseits aber auch Höhepunkte des Finales dokumentieren.
© ZDF/Kerstin Bänsch Nach seinem Abschied vom "Aktuellen Sportstudio" zieht es Michael Steinbrecher vorerst nicht vor die Kamera. Stattdessen schreibt er neuerdings für das "Handelsblatt" im Internet die neue Sport-Kolumne "Spielmacher". "Mit den Olympischen Winterspielen in Sotschi und der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien stehen in diesem Jahr gleich zwei Großereignisse an. Als führendes Wirtschafts- und Finanzportal wollen wir unseren Leserinnen und Lesern neben den sportlichen Höhepunkten auch einen kritischen und pointierten Blick auf die Geschehnisse abseits des Spielfeldes bieten", sagte Oliver Stock, Chefredakteur von "Handelsblatt Online". "Wir sind stolz darauf, dass wir mit Michael Steinbrecher einen ausgewiesenen Sportexperten und langjährigen Kenner der Szene gewinnen konnten."
© Mit Beginn der neuen Formel-1-Saison dreht Sky an einigen Stellschrauben. So wird die Vorberichterstattung zu den Rennen fortan um 15 Minuten verlängert, sodass also eineinhalb Stunden zur Einstimmung bereitstehen. Das bestätigte Sky gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. Dadurch kann nun auch die "Fahrerparade" gezeigt werden. Bei den Rennen in Monaco, Singapur und Abu Dhabi soll der Nachlauf von 30 auf 45 Minuten verlängert werden. Vor den Freien Trainings geht Sky dagegen wie gehabt fünf Minuten vor dem Start auf Sendung. Personell kommt es zu einer Veränderung: Wie die "SportBild" schon im Januar berichtete, wird anstelle von Ursula Hoffmann Simon Südel neuer Moderator der Rahmenberichterstattung, die auch weiter aus dem Studio von Sky Sport News HD kommt. Marc Surer und Sascha Roos kommentieren weiterhin und auch Tanja Bauer bleibt als Reporterin vor Ort.
© Bill David Brooks (CC BY-SA 2.0) Der Tennis-Hype ist nach dem überraschenden Wimbledon-Erfolg von Sabine Lisicki wieder weitgehend abgeflaut. Dennoch machen sich die Verantwortlichen des Porsche Tennis Grand Prix Hoffnungen auf Sendezeit: In diesem Jahr könnte das Turnier zumindest zum Teil von der ARD übertragen werden - allerdings nur, wenn eine deutsche Spielerin bis ins Halbfinale kommt. Das sagte Turnierdirektor Markus Günthardt auf dem SpoBiS in Düsseldorf. Bereits im vergangenen Jahr hatte es ähnliche Gedankenspiele gegeben, doch obwohl Angelique Kerber gegen Maria Sharapova im Halbfinale stand, gab es letztlich doch keine Übertragung. Fernsehpartner ist erneut der SWR, darüber wird das Turnier auch auf ran.de und Tennis.de gezeigt.
Sport in Zahlen
© ProSiebenSat.1 Sat.1 Gold hat mit dem Fed Cup zwischen der Slowakei und Deutschland am Wochenende eher überschaubare Quoten erzielt. Am Samstag waren ab 13:08 Uhr im Schnitt zunächst nur 30.000 Zuschauer dabei. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil bei nur 0,1 Prozent. Im weiteren Verlauf des Nachmittag stieg das Interesse dann aber doch noch an: Immerhin 0,4 Prozent betrug der Marktanteil im weiteren Verlauf, die Reichweite stieg auf 60.000 Zuschauer an. Am Sonntag waren ab 13:11 Uhr dann sogar 70.000 Zuschauer dabei. Sowohl insgesamt als auch in der Zielgruppe wurden 0,4 Prozent Marktanteil erzielt - keine überragenden Zahlen, aber zumindest solide Werte.
© Sport1 Während ARD und ZDF am Wochenende mit ihren Olympia-Übertragungen sehr gute Quoten verzeichneten, kann sich auch Sport1 über einen Erfolg freuen. Die Niederlage der deustchen Eishockey-Frauen gegen Russland wollten am Sonntag ab 13:50 Uhr im Schnitt 240.000 Zuschauer sehen. Das entsprach einem Marktanteil von 1,2 Prozent beim Gesamtpublikum und in der Zielgruppe. Den "Doppelpass", der sich mit den Sorgenkindern HSV und Werder Bremen beschäftigte, sahen zuvor sogar 970.000 Zuschauer. Bei den 14- bis 49-Jährigen konnte der Talk einen starken Marktanteil von 5,7 Prozent erzielen. Und auch "Mittendrin" wusste am späten Abend von der Diskussion über den HSV zu profitieren: Mit 280.000 Zuschauern erzielte die zuletzt erfolglose Sendung gute 1,4 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum.
© Sky Deutschland Auch Sky war am Sonntag mit seinem Fußball-Talk "Sky 90" erfolgreich: Ab 19:30 Uhr schalteten hier im Schnitt noch 220.000 Zuschauer ein. In der Zielgruppe erzielte die Sendung damit überzeugende 0,9 Prozent Marktanteil. Und auch die Bundesliga-Übertragungen trotzten zuvor den Olympischen Winterspielen: 780.000 Zuschauer verfolgten das Spiel zwischen Schalke und Hannover, sodass der Pay-TV-Sender gute 3,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen holte. Im Vorfeld brachte es die Niederlage der Stuttgarter gegen Augsburg auf 2,2 Prozent bei insgesamt 480.000 Zuschauern. Die Konferenz wollten am Tag zuvor im Schnitt 1,31 Millionen Fans sehen. Unterm Strich stand ein Marktanteil von 10,5 Prozent auf der Uhr.
NBC greift zur Schere, Steinbrecher wird Kolumnist
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