Logo: PremiereImmerhin gibt es positive Ausnahmen. Innerhalb der vier Wochen lassen sich gut eine handvoll namhafte und erfolgreiche Hollywood-Streifen im Primetime-Programm ausmachen: "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" (22. Februar), "Troja" (27. Februar), "Unterwegs nach Cold Mountain (2. März), "Oceans Twelve" (3. März), "Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns (11. März), "Die Bourne Verschwörung" (12. März) und nochmal "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" (14. März) sowie "Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns (17. März). Doch mit diesen acht Primetime-Programmierungen und auffällig vielen Wiederholungen im Tagesprogramm ist Premiere HD Film arm an Programmhighlights. Da helfen auch die HDTV-Ausstrahlungen der Serien "Rom" und "4400 - Die Rückkehrer" wenig.

Das Sportprogramm im hochauflösenden Fernsehformat lässt so manchen Abonnenten auch fragen, wozu er zwölf Euro zusätzlich pro Monat berappt. Neben der wöchentlichen Live-Ausstrahlung einer Partie der deutschen Bundesliga und der österreichischen T-Mobile-Liga bekommt der Zuschauer mit nur wenigen Ausnahmen diese beiden Spiele gemixt mit Partien älterer Spieltage bis zum nächsten Wochenende in einer Dauerschleife zu sehen. Ab und an zeigt Premiere tatsächlich noch einmal Begegnungen des Confederations Cup des letzten Jahres: Sport aus der Konserve. Allein das schärfere Bild nützt leider wenig, wenn das Progamm an sich völlig uninteressant ist. Eine nicht ganz so dramatische Wiederholungsdichte, aber mit trotzdem auffallend geringem Programmstock enttäuscht auch Discovery HD.

Für Premiere kann die Pannenserie zur HDTV-Einführung nach dem Verlust der Bundesliga-Übertragungsrechte der zweite große Imageschaden werden, der bei börsennotierten Unternehmen unmittelbar auch zu wirtschaftlichem Schaden führt. Premiere-Chef Dr. Georg Kofler muss um seine Fernsehrevolution kämpfen, die ihn sonst selbst zu Fall bringen könnte. Zunächst müssen die Kabelnetzbetreiber eiligst bis spätestens Ende März die Einspeisung der HDTV-Kanäle zusagen, andernfalls kann das Angebot nicht mehr rechtzeitig zur WM auch für Kabelkunden vermarktet werden. Spätestens dann wäre die Einführung von HDTV bei Premiere - an den eigenen Ansprüchen gemessen - gescheitert.